Gewalt

Ivo Sasek und die OCG: So züchtigen radikale Christen ihre Kinder

Sarah Schaub
Sarah Schaub

Appenzell,

Zwei Söhne von Ivo Sasek, Führer der Organischen Christus-Generation (OCG), sprechen öffentlich über die Misshandlungen, die sie in der Familie erfuhren.

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Ivo Sasek betreibt einen eigenen Kanal für radikale Christen. - Youtube/@KlaTV

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei der Söhne von Sektenguru Ivo Sasek äussern sich öffentlich über Kindesmisshandlung.
  • Die radikalen Gläubigen der OCG stehen überdies dem Antisemitismus nahe und leugnen Aids.

Die Brüder Simon und Joschua Sasek sind aus der Organischen Christus-Generation (OCG) ausgestiegen. Nun packen die beiden Söhne des Sektenführers Ivo Sasek in einem SRF-«Reporter» über die Erziehungspraktiken aus.

So hatte etwa Simon bereits im Alter von zwei Jahren als Folge der Züchtigung blutige Striemen am Körper. «Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten», hiess es. Sektenführer und Corona-Verschwörer Ivo Sasek und seine Frau Anni nehmen den Bibelspruch (3:24) ernst.

Ivo Sasek und radikale Christen züchtigen Kinder

In der Familie Sasek geht es darum, den Eigenwillen der Kinder durch Schläge zu brechen. Dazu ist ein Bambusstock von einem Zentimeter Durchmesser und einem Meter Länge verwendet worden, erzählt Simon gegenüber «SRF».

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Ivo Sasek vereint radikale Christen in seiner OCG-Sekte. - familie-sasek.ch

«Das ist erniedrigend», sagt Joschua. Er hat mit 20 die intensivste Gewalt erfahren. Der Vater hat ein Exorzier-Verfahren eingeleitet.

Dies beinhaltete körperliche Züchtigung in Form von Schlägen. Begleitet von Schreien, was für ihn sehr traumatisierend gewesen sei.

Insgesamt hat das Sekten-Ehepaar Sasek elf Kinder. Sie sollen die Marketingabteilung des OCG-Clans bilden und Anhänger mit einer heilen Welt locken. Auf Verschwörer-Kanälen wie «KlaTV», die von Sasek betrieben werden, gaukeln sie mit selbst geschriebenen Songs ein harmonisches Miteinander vor.

Neben Simon und Joschua sind noch ein weiterer Bruder und eine Schwiegertochter mittlerweile aus der Sekte ausgetreten.

Sasek und viele Gäste leugnen Holocaust und Klimawandel

Züchtigung und Teufelsaustreibung sind nicht die einzigen Skandale im Hause Sasek, wie der «SRF»-Reporter aufdeckt. Der Vater habe seine Kinder auch aufgefordert, «Mein Kampf» von Adolf Hitler zu lesen.

Das Buch gehört für Sasek zur Allgemeinbildung und komme direkt nach der Bibel. Es gab laut der Sendung auch eine Zeit, in der der Sektengründer glaubte, Hitler habe den Rang eines Apostels.

Holocaust-Leugner und «Flat Earther» lässt Sasek auf «KlaTV» gern zu Wort kommen. Er warnt vor Handystrahlen, leugnet aber den Klimawandel und die Krankheit Aids.

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