Jööö! Spuren im Schnee verraten Biber-Ankunft in Wildnispark
Das Wichtigste in Kürze
- Ein pelziger Neuankömmling im Wildnispark Sihlwald: Der Biber hat sich angesiedelt.
- Der Park freut sich über die «Bereicherung der Artenvielfalt», wie er mitteilt.
- Der Biber schafft mit seiner Bautätigkeit auch Lebensräume für andere Arten.
Der Wildnispark Sihlwald verkündet frohe Botschaften für Tierfreunde: Das grösste Nagetier Europas hat sich im Gebiet angesiedelt. Ursprünglich aus der Region um die Limmat und dem Hauptbahnhof Zürich kommend, hat der Biber nun seinen Weg flussaufwärts gefunden.
Vor zwei Jahren wurden bereits zwei neue Biberreviere zwischen Wollishofen und Adliswil entdeckt. Jetzt hat dieser fleissige Baumeister auch den Sihlwald für sich beansprucht. Der Park freut sich über diese «willkommene Bereicherung der Artenvielfalt», wie es in einer Mitteilung heisst.
Trotz seiner Scheu vor Menschen hinterlässt der Biber deutliche Spuren seines Daseins. Nagespuren an jungen Bäumen waren die ersten Hinweise auf seine Anwesenheit im Sihlwald. Kurze Zeit später wurden Fussspuren im Schnee gesichtet und schliesslich lieferte eine Wildtierkamera den endgültigen Beweis für seine Ankunft.
Fotobeweis: Der Biber ist da!
Rund 450 dieser pelzigen Architekten leben im Kanton Zürich, hauptsächlich an den Flüssen Thur, Rhein, Töss und Glatt. Doch aufgrund von Platzmangel suchen junge Biber nach neuen Revieren. Dies hat dazu geführt, dass der Biber jetzt auch den Süden des Kantons und die Sihl erobert hat.
Der Biber ist bekannt für seine Fähigkeit, Landschaften zu gestalten. Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche. Dadurch schafft er wertvolle Lebensräume für andere Arten.
Karin Hindenlang Clerc, Geschäftsführerin der Stiftung Wildnispark Zürich freut sich über diese Entwicklung: «Wir sind gespannt darauf, wie er mit der Sihl und ihren stark schwankenden Wassermengen zurechtkommen wird.» Dies ist der Medienmitteilung des Wildnisparks zu entnehmen.
Die Zukunft des Bibers im Sihlwald
Der Biber bevorzugt normalerweise langsam fliessende Gewässer mit Gehölzen nahe dem Ufer. Deshalb bleibt abzuwarten, ob er auch die steilen Bachläufe im Sihltal als Lebensraum nutzen wird. Solange keine Infrastrukturen oder Wege gefährdet werden, darf er jedoch frei im Sihlwald agieren.
Doch das Ende seiner Expansion ist noch nicht in Sicht: Die Fachstelle des Kantons Zürich rechnet damit, dass sich der Biber bis zum Sihlsee ausbreiten wird. Auch am Zürichsee gibt es noch natürliche Ufer und Schilfgürtel, die ihm als neues Revier dienen könnten.
Haben Sie schon einmal einen Biber in freier Wildbahn gesehen?
So willkommen der Biber auch ist, er kann auch Herausforderungen mit sich bringen. Im letzten Sommer knabberte ein Biber einen Baum auf der Badewiese Meilibach am Zürichsee an. Die Stadt Wädenswil reagierte daraufhin und schützte die übrigen schattenspendenden Bäume mit sogenannten Drahthosen vor seinen Nagezähnen.