Jugendliche ersetzen ihr Smartphone im Schnitt alle drei Jahre
Im Schnitt ersetzen die Jugendlichen ihr Handy alle drei Jahre. Somit nutzen Teenager ihre Smartphones länger als Erwachsene. Ein Bericht der ZHAW zeigt auf.
Jugendliche in der Schweiz ersetzen ihr Smartphone nach knapp drei Jahren. Damit behalten sie ihr Handy laut einem neuen Bericht fast ein Jahr länger im Einsatz als bei der letzten Erhebung im Jahr 2016.
Während 2016 ein Gerät im Schnitt nach 1,9 Jahren ersetzt wurde, war es 2022 rund 2,7 Jahre lang im Einsatz, wie der am Mittwoch veröffentlichte JAMESfocus-Bericht der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Swisscom zeigt.
Für den Bericht wurden über 1000 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren befragt.
Teenager würden ihr Smartphone damit länger nutzen als Erwachsene, teilte die ZHAW mit. Unter der erwachsenen Bevölkerung liege die durchschnittliche Dauer bei etwa zwei Jahren.
Unterschiede in Sprachregionen und Herkunft
Unterschiede in der Dauer der Nutzung zeigten sich nach Sprachregion. In der Deutschschweiz werden Smartphones im Schnitt etwas länger gebraucht (2,8 Jahre) als in der Romandie (2,5 Jahre) und im Tessin (2,3 Jahre). Auch in Bezug auf die Herkunft der Jugendlichen zeigte sich ein Unterschied. Schweizer Jugendliche ersetzen ihr Smartphone im Durchschnitt etwas später (nach 2,8 Jahren) als Gleichaltrige ohne Schweizer Pass (nach 2,3 Jahren).
Bei den Jugendlichen ist laut dem Bericht der Anteil an Occasions-Geräten (18 Prozent) höher als bei Erwachsenen (sieben Prozent. 42 Prozent der Jugendlichen haben ihr Smartphone ausserdem schon einmal reparieren lassen. Bei den Erwachsenen waren es ebenfalls nur sieben Prozent.
Die Resultate würden zeigen, dass Nachhaltigkeit bei den Jugendlichen wichtiger geworden sei, hiess es von der ZHAW. Bei der Smartphonenutzung stehe Nachhaltigkeit aber nicht an erster Stelle.
Wichtige Kriterien beim Kauf eines neuen Smartphones
Für die Mehrheit der Jugendlichen (73 Prozent) zählen laut der Studie die technischen Eigenschaften des Smartphones, wie etwa die Kameraqualität oder der Speicherplatz, zu den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines Geräts. Am zweitwichtigsten ist für sie der Preis des Gerätes. Auf dem dritten Platz folgt mit einigem Abstand die Gerätemarke, dicht gefolgt von der Akkulebensdauer.
Das Design oder Aussehen des Geräts zählt laut der Studie für einen Viertel der Jugendlichen zu einer der drei wichtigsten Eigenschaften. Die Relevanz des Aussehens des Geräts hat damit abgenommen. 2016 war das Design noch für knapp die Hälfte der Jugendlichen von zentraler Bedeutung.
Ob das Smartphone unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde, ist für knapp ein Zehntel der Jugendlichen eines der relevantesten Kriterien. Andere Aspekte wie die Reparierbarkeit des Geräts, ob es sich um ein Secondhandgerät handelt und in welchem Land das Gerät hergestellt wurde, waren für die Jugendlichen weniger relevant.
Das Smartphone werde bereits im Jugendalter zu einem wichtigen Konsumgut, betonten die ZHAW-Forscherinnen und Forscher im Bericht. Im Jahr 2022 hätten 99 Prozent der 12- bis 19-Jährigen ein eigenes Handy besessen.
Längere Nutzungsdauer hat positive Auswirkungen
Die längere Nutzungsdauer sei eine positive Veränderung, hiess es im Bericht. «Das Verlängern des Lebenszyklus von Geräten über ihre maximale Nutzungsdauer ist eine zentrale Massnahme zur Reduktion negativer Umweltauswirkungen.»
Um diesen Effekt zu verstärken, empfehlen die Forschenden in der Mitteilung der ZHAW, Jugendliche vermehrt über die Auswirkungen des Smartphones auf die Umwelt zu sensibilisieren, diese Aspekte in der Werbung stärker hervorzuheben und Möglichkeiten für Secondhandkäufe und Reparaturen bekannter und leichter zugänglich zu machen.