Julian Assange: SPler Carlo Sommaruga ist schockiert über Festnahme
Heute Donnerstag wurde Internet-Aktivist Julian Assange festgenommen. SP-Nationalrat Carlo Sommaruga ist schockiert. Er traf Assange persönlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Wikileaks-Gründer Julian Assange wurde heute Donnerstag festgenommen.
- SP-Nationalrat Carlo Sommaruga ist schockiert.
- Er traf den Wikileaks-Gründer schon persönlich.
Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein. Heute Donnerstag wurde Wikileaks-Gründer Julian Assange nach sieben Jahren Botschafts-Asyl in London festgenommen. Möglicherweise wird er an die USA ausgeliefert. Ein Schweizer hat Assange persönlich getroffen.
2013 konnte SP-Nationalrat Carlo Sommaruga den Wikileaks-Gründer in der ecuadorianischen Botschaft besuchen. Auf Anfrage von Nau zeigte sich Sommaruga wegen der möglichen Auslieferung beunruhigt.
«In Amerika riskiert Assange ein hohes Strafmass», so der Nationalrat. Enttäuscht ist er über das Handeln Ecuadors. Er verortet die wechselnde Einstellung des lateinamerikanische Landes beim neuen Präsidenten Lenín Moreno.
Julian Assange war ein entschlossener Mann
Doch wie war der Mensch, den Sommaruga kennenlernte? «Ich habe einen entschlossenen Mann getroffen, der sich der schwierigen Lage bewusst war», so der Genfer Nationalrat. Assange lebte während sieben Jahren auf kleinstem Raum.
Nachhaltig beeindruckt hat Sommaruga die Entschlossenheit Assanges. Die Haft, in die sich der Australier begab, hatte viele dunkle Seiten. «Es war schwierig für ihn, eingesperrt zu sein», sagt Sommaruga.
Assange hatte keinen Garten und konnte kaum raus. Gleichzeitig traf der Nationalrat einen Mann, der sich «der Wichtigkeit der Whistleblower» bewusst war. Sommaruga betont die Wichtigkeit der Transparenz des Internets und von Leaks, die Licht an die dunklen Orte bringen.
Empört über Polizeieinsatz
Empörend findet der Nationalrat, dass die britische Polizei in die Botschaft durfte. Man habe Assange der Polizei ausgeliefert. Sommaruga schliesst seine Erzählung über die Begegnung mit einem Appell.
Whistleblower würden eine wichtige Rolle für das demokratische Funktionieren des Staates spielen. Wenig überraschend findet Sommaruga, dass Whistleblower besser geschützt werden müssten. Denn: Sie leisten laut dem 59-Jährigen einen fundamental wichtigen Dienst für die Öffentlichkeit.
2013 reichte Sommaruga im Nationalrat einen Vorstoss ein. Dieser verlangte, das Whistleblowern, «unabhängig davon, welches politische System in dem betreffenden Land vorherrscht», in der Schweiz politisches Asyl geboten wird. Das Vorhaben scheiterte noch im Nationalrat.