Jungfrau und Co.: Alpinisten meiden Bergtouren

Die Temperaturen in den Bergen sanken in den letzten Tagen fast nie unter den Gefrierpunkt. Drohende Steinschläge lassen Bergführer auf Touren verzichten.

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Das Jungfraujoch im Berner Oberland. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Bergführer müssen ihr Touren-Angebot verkleinern.
  • Grund dafür sind die hitzebedingten Gefahren im Hochgebirge.
  • Der Schnee ist abgeschmolzen und begünstigt somit Steinschläge.

Hochalpine Touren werden im Schweizer Hochgebirge wegen prekärer Verhältnisse – ausgelöst durch die anhaltende Hitzewelle – nicht mehr angeboten. So verzichten Grindelwalder Bergführerinnen und Bergführer zurzeit lieber auf die traditionelle Route auf die Jungfrau (4158 Meter).

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Im Südosten: der Blick auf die Berner Hochalpen. - BLS

In den Alpen sind die Temperaturen in den vergangenen Tagen fast nie unter den Gefrierpunkt gesunden. Tina Gertsch, Leiterin Bergsport von Outdoor im Berner Oberland, warnt vor gefährlichen Situationen. «Der Schnee auf dem Gipfelfirn ist abgeschmolzen und legte Steine frei. Vorangehende Seilschaften, die von der Route abkamen, lösten immer wieder Steinschläge auf.»

Gehen Sie gerne wandern?

Gertsch und ihr Team haben sich schweren Herzens dazu entschieden, die klassische Jungfrautour aus dem Programm zu nehmen. «Der Entscheid war nicht ganz einfach, aber wohlüberlegt», gesteht Gertsch der «Sonntagszeitung». Jedoch sei die Jungfrau auch im nächsten Jahr noch da, ausserdem gebe es in der Umgebung weitere attraktive Gipfelziele.

Achtung vor sozialen Medien

Auch in Zermatt VS werden «aus Sicherheitsgründen» keine Schneetouren mehr verkauft. Dort besteht für Bergführende die Möglichkeit, auf Felstouren auszuweichen, was nicht überall möglich ist. In Saas-Grund VS sind die Alpinisten abhängig von der Tour aufs Weissmies. Diese kann wegen des drohenden Gletscherabbruchs zurzeit nicht angeboten werden.

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Das Matterhorn ist das Traumziel aller Bergsteiger – bis auf Weiteres gibt es aber keine Touren auf den Berg. - Pexels

Zermatts Regierungschef Anjan Truffer warnt vor den sozialen Medien als Informationsquelle für die Routenverhältnisse. «Dort geben Laien Informationen über Routen weiter, die einfach nicht stimmen.» Im Gespräch mit der «Sonntagszeitung» gibt er die Empfehlung ab, sich bei den lokalen Bergführenden über die Zustände zu informieren.

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