Juso will Konzert am Openair St.Gallen verbieten
Das Wichtigste in Kürze
- Die Juso und ein anonymes Kollektiv wollen beim OPSG den Auftritt einer Band verhindern.
- Bei der Band handelt es sich um die deutschen Punkrocker von Feine Sahne Fischfilet.
- Gegen Frontmann Jan «Monchi» Gorkow gibt es anonyme Vorwürfe wegen sexualisierter Gewalt.
Die deutsche Punkrockband Feine Sahne Fischfilet sorgt nur Tage vor dem Openair St.Gallen für Diskussionen. Der Grund: Gegen den Frontsänger Jan «Monchi» Gorkow stehen seit Monaten anonyme Vorwürfe wegen sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch im Raum.
Die Juso St.Gallen will das Konzert deshalb gecancelt haben. Wie das «Tagblatt» berichtet, erklärte die Jungpartei am Dienstag: «Veranstalter und Musiklabels sind in der Pflicht, Vorwürfe von Betroffenen ernst zu nehmen und vorzugehen.»
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Léonie Schubiger, Co-Präsidentin der Juso St.Gallen, konkret: «Die Solidarität mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt ist Pflicht. Solche Bands haben im Sittertobel nichts verloren.»
Anonymes Kollektiv kritisiert Openair St.Gallen – Juso folgt
Die Kritik gegen Feine Sahne Fischfilet brachte das anonyme Kollektiv «Niemand muss Täter sein» in die Schlagzeilen. Die Gruppe teilte bereits am Montagvormittag ein kritisches Statement zum geplanten Auftritt der Band am Samstag.
Über «barrikade.info» liess die Gruppe in einem offenen Brief verlauten, dass sie offenbar an der moralischen Glaubwürdigkeit des Openairs zweifelt. «Mit Insta-Posts zur Pride und dem feministischen Streik bekennt sich das Openair dazu, allen Menschen Platz bieten zu wollen.» Der Entscheid, Feine Sahne Fischfilet und Jan Gorkow eine Bühne zu geben, widerspreche dem aber grundsätzlich.
Die Gruppe meint weiter, dass man allen Betroffenen «uneingeschränkten Glauben» schenke. Die Forderung des Kollektivs: «Keine Bühne für Täter! Schluss mit dem Mackertum!»
Openair St.Gallen grenzt sich von anonymen Vorwürfen ab
Das Openair grenzt sich gegenüber dem «Tagblatt» von den anonymen Vorwürfen gegen den Frontmann von Feine Sahne Fischfilet ab. Laut Mediensprecherin Nora Fuchs nehme man Anschuldigungen wegen sexualisierter Gewalt sehr ernst und stehe für ein diskriminierungsfreies Festival.
«Wir bieten Tätern keine Bühne. Wir können uns aber nicht an den anonymen Anschuldigungen gegen die Band Feine Sahne Fischfilet beteiligen», so Fuchs. Man stehe mit dem Management des Acts im Austausch.
Laut der Festival-Sprecherin wird die Band am Samstag voraussichtlich wie geplant auf der Sitterbühne auftreten.