Kein Sechseläuten: Sommer-Prognosen taugen nichts mehr

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Zürich,

Kein «Böögg» 2020 . Somit gibts keine Sommerprognose. Auch die bekannten Hubel-Meteorologen verzichten heuer darauf, jedoch nicht wegen des Coronavirus.

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Sommer-Prognosen taugen nichts mehr, sagen Meteorologen. - Instagram/ Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 2020 fällt das Zürcher Sechseläuten dem Coronavirus zum Opfer.
  • Es gibt keine «Böögg»-Verbrennung und so lässt sich auch der Sommer nicht voraussagen.
  • Auch die Solothurner Hubel-Meteorologen verzichten 2020 auf eine Sommerprognose.

Nach der Basler trifft das Coronavirus auch die Zürcher Volksseele. Am Rheinknie fiel die Fasnacht der Bekämpfung der Krankheit zum Opfer. An der Limmat findet das für heute Montag geplante Sechseläuten nicht statt.

Die Brenndauer des «Bööggs» sagt dabei jeweils den Sommer voraus. Je kürzer es dauert, bis der Kopf des Schneemanns explodiert, desto besser wird die heisse Jahreszeit. Kein «Böögg» – keine Sommerprognose. Das ist die Gleichung, die coronabedingt für 2020 gilt.

Wobei: Da gibt es ja noch die sogenannten Hobby-Meteorologen, die das Wetter aufgrund ihrer Beobachtungen in der Natur prognostizieren.

Hubel-Meteorologen machen Pause

Da wären zum einen die Hubel-Meteorologen aus dem Solothurnischen. Die fünf Männer machen ihre Prognose seit 2005 jeweils im Herbst für das Folgejahr. Doch Präsident Rudolf Luterbacher sagt auf Anfrage, dass die Wetterfrösche für diesen Sommer keine verbindliche Prognose machen können.

Grund ist jedoch nicht das Coronavirus. «Wir lagen in den letzten Jahren mit unseren Prognosen wegen den stetigen Temperaturanstiegen und den neuartigen Klimaveränderungen zu oft daneben. Deshalb müssen wir uns in dieser Situation zuerst wieder zu Recht finden.»

Im Herbst wird der Verein entscheiden, ob er weiterhin pausiert oder seine Prognosen wieder aufnimmt.

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2017 prognostizierte Rudolf Luterbacher noch «grüne Weihnachten». - Nau.ch

Muotathaler Wetterschmöcker unbeirrt

Die Kollegen aus der Innerschweiz jedoch machen unbeirrt weiter. Zwar fällt die traditionelle Frühlingsversammlung der Muotathaler Wetterschmöcker wegen des Coronavirus ins Wasser. Die Sommer- und Herbstprognose wird es allerdings wie immer geben. Allerdings erst am kommenden Freitag, daran wird nichts gerüttelt.

Präsident Josef Bürgler teilt zwar die Meinung der Hubel-Meteorologen, dass es zunehmend schwieriger werde, treffende Prognosen zu machen. «Die Wetterextreme sind aber nichts Neues, das zeigen unsere jahrhundertealten Chroniken.»

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Die sechs Muotathaler Wetterschmöcker vor der Generalversammlung 2019. - Keystone

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