Kinderschänder nach Abschiebung zurück in der Schweiz

Aglaja Bohm
Aglaja Bohm

Basel,

Ein Kinderschänder wurde 2021 aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben. Er kehrte aber zurück – jetzt ist er in der Schweiz. Wie kommt es dazu?

Schweiz
Ein Kinderschänder wird von Deutschland in die Schweiz abgeschoben. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Afghane wurde 2018 wegen Kindesmissbrauchs aus Deutschland ausgeschafft.
  • Über die Grenze in Basel gelangte er im Jahr 2022 zurück nach Deutschland.
  • Jetzt wird der Täter zurück in die Schweiz abgeschoben.

Ein Bauarbeiter aus Afghanistan missbrauchte in Deutschland einen 6-jährigen Jungen und ein 8-jähriges Mädchen schwer. 2018 wurde er vom Landgericht Landau (D) zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Darauf folgte die Abschiebung nach Afghanistan im Februar 2021, vor der Machtübernahme der Taliban. Doch der Täter kehrte zurück: Über das schweizerische Basel reiste er per Tram zurück nach Deutschland. Im deutschen Weil am Rhein wurde er erneut festgenommen. Seine Reststrafe von 50 Tagen musste er danach absitzen.

Jetzt ist Meisam Y. zurück in die Schweiz abgeschoben worden, wie die «Bild» berichtet. Per Zug sei er am Freitag von Weil am Rhein nach Basel gebracht worden. Der Kinderschänder soll sich erkundigt haben, wie es weitergehe mit ihm.

Darauf antwortete ein Beamter: «Wir werden Sie gleich den Behörden in der Schweiz übergeben, danach gehts in eine Unterkunft.»

«Heisse Geschichte»

Die Beamten und der 35-Jährige seien kurz vor Mittag an der Grenze in Basel angekommen. Vor Ort untersagten Schweizer Zollbeamte den Bild-Reportern zu filmen oder Fotos zu schiessen. Grund: Es handle sich hierbei um eine «heisse Geschichte».

Unklar ist derzeit, wie lange der Mann in der Schweiz bleibt und ob er abgeschoben wird. Deutschland schiebt aufgrund der Taliban-Übernahme keine Menschen mehr nach Afghanistan aus. Deshalb wurde er an die Schweiz übergeben, die Rückführungsquote sei hier deutlich höher.

Doch auch die Schweiz schafft aufgrund der Taliban keine Menschen mehr nach Afghanistan aus. Eine Zeit wird der Straftäter wohl noch hier bleiben.

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