Kinderspital Zürich: Hohe Sterblichkeit bei bestimmtem Herzfehler
Das Wichtigste in Kürze
- Kinder mit einem bestimmten Herzfehler sterben im Kinderspital Zürich öfters.
- Insgesamt sterben 39 Prozent aller Babys mit dem Hypoplastischen Linksherzsyndrom.
Babys, die mit dem Hypoplastischen Linksherzsyndrom geboren werden, müssen nach der Geburt direkt operiert werden. Dafür werden drei Operationen vorgenommen.
Das Risiko für die Kinder, an dem schweren Herzfehler zu sterben, ist während dem ersten Eingriff besonders hoch. Auch die Zeit zwischen der ersten und der zweiten Operation bleibt gefährlich.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass dies insbesondere für Babys der Fall ist, die im Herzzentrum des Kinderspitals Zürich operiert werden. Dort sterben nämlich mit 39 Prozent mehr als doppelt so viele Betroffene wie in anderen Spitälern.
René Prêtre gibt zu, dass andere Spitäler besser seien
Die Studie erfasst insgesamt 57 operierte Kinder, von denen 22 vor dem zweiten Eingriff starben. Diese Zahlen könnten deutlich besser sein. Im Vergleich: Im deutschen Kinderherzzentrum Giessen starben von 1998 bis 2013 lediglich 15 Prozent, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
René Prêtre gibt zu, dass andere Spitäler mehr Erfahrung mit dem Eingriff hätten und besser seien. Er war bis 2012 Chefchirurg des Herzzentrums im Kinderspital Zürich - Eleonorenstiftung.
Er betont aber, die Sterblichkeit bei der der Behandlung des Hypoplastischen Linksherzsyndroms sei nicht das wichtigste Qualitätsmerkmal für ein Herzzentrum. «Bei einer Operation dieser Art ist nicht nur der Chirurg wichtig. Die Kardiologie und die Intensivstation haben einen grossen Einfluss darauf, wie viele Kinder überleben.»
Konflikte im Herzzentrum vom Kinderspital Zürich - Eleonorenstiftung
Haben etwa die internen Konflikte im Herzzentrum etwas mit der hohen Sterblichkeitsrate zu tun? Das Kinderspital Zürich sorgt seit 10 Jahren immer wieder für Schlagzeilen.
So sollen die Herzchirurgie, die Kardiologie und die Intensivstation nicht richtig zusammenarbeiten.
Im April ist ein Assistenzarzt der Herzchirurgie in den Hungerstreik getreten, um gegen seine Entlassung zu protestieren. Auch berichteten die Eltern eines verstorbenen Kindes gegenüber «SRF», es sei mehrmals vorgekommen, dass sich die Ärzte am Patientenbett stritten.