GLP-Grossrat: Berner Regierungsrat besser auf Finger schauen!

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Bern,

Tobias Vögeli kündigte im Radio an, in den nächsten Tagen einen überparteilichen Vorstoss gegen die Kleinspesen der Regierungsräte zu lancieren.

Tobias Vögeli
Tobias Vögeli äussert sich kritisch gegenüber der Kleinstspesen. - https://www.tobias-voegeli.ch/

Dass Mitglieder der Berner Kantonsregierung trotz hohem Gehalt und Spesenpauschale den Kauf einer Zwischenverpflegung, etwa einer Banane, als Spesen abrechnen, hat in der Bevölkerung für ungläubiges Staunen und Kopfschütteln gesorgt. Nun dürfte das Thema auch die Politik beschäftigen.

Mitglieder der Berner Kantonsregierung dürfen Kleinstbeträge abrechnen - finden Sie das korrekt?

«Offenbar braucht auch der Regierungsrat jemanden, der ihm besser auf die Finger schaut», sagte GLP-Grossrat Tobias Vögeli am Mittwoch im Regionaljournal von Radio SRF.

Er könne nicht nachvollziehen, weshalb die Regierungsmitglieder solche Kleinstspesen trotz Spesenpauschale abrechneten. Das sei «eher fragwürdig».

Vorstoss gegen Kleinstspesen geplant

Vögeli will in den nächsten Tagen einen parteiübergreifenden Vorstoss lancieren, wie er im Radio ankündigte.

Ins Rollen gebracht hatte das Thema die Sendung «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens. Die Redaktion hatte sich auf Grund des Öffentlichkeitsprinzips Einsicht in die Spesenabrechnungen der Berner Regierungsmitglieder erkämpft – und nicht schlecht gestaunt.

In den Belegen fanden sich Kleinstbeträge für Parktickets, kleine Zwischenverpflegungen wie Butterbretzel und Ähnliches.

Kritik an Praxis trotz hoher Gehälter

Die Mitglieder der Berner Kantonsregierung verdienen rund 280'000 Franken pro Jahr. Dazu kommt unter anderem noch eine Spesenpauschale von rund 8000 Franken.

Dass die Regierungsratsmitglieder Kleinstspesen abrechnen ist laut geltendem Reglement zulässig, wie der Kanton dem «Kassensturz» beschied. In der Öffentlichkeit kommt diese Praxis aber schlecht an.

Eine solche Kleinkrämerei sei «leicht peinlich» sagte etwa SP-Grossrätin Andrea Rüfenacht im Beitrag des Regionaljournals am Mittwoch.

Kommentare

User #5502 (nicht angemeldet)

Ich frage mich, wie eine Spesenabrechnung versehentlich in die Buchhaltung gelangen kann, sind diese Leute wirklich so unfähig oder handelt es sich nur um eine faule Ausrede? Ich nehme an, dass das zweite zutrifft.

User #3659 (nicht angemeldet)

Wird da von Vertrauen gesprochen? Das ist bei mir schon längst hin und weg! Lösungsvorschlag für einen Pluspunkt: alle Politiker spenden 10% ihres Jahreslohns plus selbstverständlich 10% der Spesen'abrechnung' an die AHV, das wär doch mal eindrücklich. Jeder, der das tut, bekommt von mir sofort eine Banane geschenkt. Einfach mir melden!

Weiterlesen

1’251 Interaktionen

Mehr GLP