Klima-Kleber Max Voegtli verurteilt!
Das Bezirksgericht Zürich hat am Dienstag den bekannt gewordenen Klima-Aktivisten Max Voegtli unter anderem wegen Nötigung und Sachbeschädigung verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Klima-Aktivist Max Voegtli stand heute wegen Klebe-Aktionen in Zürich vor Gericht.
- Der Mediensprecher von «Renovate Switzerland» klebte sich an einem Bild im Kunsthaus fest.
- Das Bezirksgericht Zürich hat den 30-Jährigen zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.
Der Klima-Aktivist Max Voegtli stand heute Dienstag vor dem Bezirksgericht Zürich: Der Mediensprecher von «Renovate Switzerland» musste sich wegen Klebe-Aktionen auf einer Strasse und an einem Bild im Kunsthaus verantworten. Ungewollte Aufmerksamkeit in den Medien erlangte er wegen eines Langstreckenflugs nach Mexiko.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30-Jährigen laut Strafbefehl vor, sich am Morgen des 14. Oktobers 2022 zusammen mit anderen Aktivisten und Aktivistinnen auf der fünfspurigen Strasse am Zürcher Utoquai festgeklebt zu haben. Dies führte zu Stau im Morgenverkehr. Einen Anwalt hatte Voegtli für den Prozess nicht dabei.
Das Bezirksgericht Zürich hat am Dienstag den unfreiwillig bekannt gewordenen Klima-Aktivisten Max Voegtli unter anderem wegen Nötigung und Sachbeschädigung verurteilt. Er erhielt eine bedingte Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30 Franken.
Zu seiner Verteidigung las er eine Liste mit Überschwemmungen, Waldbränden und Hitzerekorden der vergangene Monate vor. Früher habe er nie Regeln gebrochen, jetzt sei es aber notwendig, sagte er.
Rund einen Monat vorher, am 11. September 2022, soll er sich zusammen mit einer weiteren Person am Holzrahmen des Grossgemäldes «Alpweiden» im Kunsthaus festgeklebt haben. Dabei entstand am Rahmen des Bildes von Giovanni Segantini ein Schaden von rund 2100 Franken.
«Ich akzeptiere die Konsequenzen meines Handelns», erklärt Voegtli in einem vor dem Gericht aufgenommenen Video-Statement. Er vertraue aber darauf, dass sein Fall «im nötigen Kontext» betrachtet werde.
Heute werde ich für zwei Aktionen angeklagt, die ich letztes Jahr durchgeführt habe.
— Max Voegtli (@MaxVoegtli) August 29, 2023
Die erste war, wenn ich mich an das Alpweiden-Gemälde von Segantini geklebt habe. Die zweite war, dass ich den Utoquai blockierte.
Unten ist mein Statement dazu. @Renovate_CH pic.twitter.com/ZkY97beXfn
«Dieser Kontext ist, dass wir uns momentan in einem Klima-Notfall befinden. Wir müssen jetzt handeln und unsere Emissionen reduzieren», erklärt er. Heute stelle sich die Frage, ob das Zürcher Gericht auch dazu bereit sei, «zu handeln».
Aktivist akzeptierte Verurteilung nicht
Die Staatsanwaltschaft verurteilte Voegtli für die beiden Aktionen per Strafbefehl. Er erhält unter anderem wegen Nötigung und Sachbeschädigung eine bedingte Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30 Franken. Zum Gerichtsprozess kommt es nun, weil er die Verurteilung nicht akzeptierte.
Ende Juni erlangte der Klima-Aktivist Aufmerksamkeit der unerwünschten Art: Voegtli war an Ostern bei der Klebe-Blockade der Gotthard-Autobahn dabei. Daraufhin erkannte ihn ein Reisender zufällig am Flughafen Zürich und fotografierte ihn ungefragt.
Das Bild gelangte in die Medien und sorgte dort für vorwurfsvolle und teils hämische Reaktionen. Voegtlis Reise führte nämlich via Paris nach Mexiko, wo er rund zwei Monate bleiben wollte.