So verbringen Klima-Aktivisten ihre Sommerferien

Alexandra Inniger
Alexandra Inniger

Bern,

Gehen Klimaaktivisten überhaupt in die Sommerferien? Wenn ja, wohin – und vor allem, wie? Wir haben bei Renovate Switzerland nachgefragt.

renovate switzerland
Klimaaktivisten von Renovate Switzerland bei einem Protestmarsch in Bern am 1. Juli. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Renovate Switzerland sorgten mit ihrem Protest etwa am Gotthard für Chaos während Ostern.
  • Die «Renovater» selbst wollen jedoch ebenfalls nicht auf ihre Ferien verzichten.
  • Sie versichern aber: Man bleibe in Europa und reise mit umweltfreundlichen Fahrzeugen.

Im Sommer sind die Klima-Diskussionen besonders hitzig. Viele Aktivisten empfinden das In-die-Ferien-Fliegen als schlimmste Sünde, die man der Umwelt antun kann. Genau genommen stösst jegliche Art von Reisen eine gewisse Menge Kohlenstoffdioxid aus.

Wenn sich jemand während der Ferien also vorbildlich benehmen sollte, dann doch Anhänger von Renovate Switzerland. Die Klima-Aktivismus-Gruppe setzt sich für die Umwelt ein und blockiert dafür regelmässig Schweizer Strassen. Nau.ch hat nachgefragt, wie die Protestierenden ihren Urlaub verbringen.

Gleich zwei Aktivisten betonen, sich diesen Sommer nur eine Woche frei zu nehmen. Ansonsten arbeiten sie 100 Prozent bei Renovate: «Um meine Zukunft zu retten», sagen die Aktivisten Marie Seidel und François Jakob. Auch Demonstrierende brauchen aber einmal eine Pause. Die meisten der acht Angefragten verbringen diese jedoch in der Schweiz.

Es geht ins Wallis, auf die Bettmeralp, ins Tessin und in die Schweizer Alpen. Auch die Schweizer Seen sind beliebt: Einige reisen für eine Abkühlung nach Murten FR und Neuenburg.

«Ich verbringe meine Ferien auf einem Segelschiff auf dem Genfersee. Ansonsten zu Hause in Genf und von dort aus mache ich Wander-Ausflüge», sagt «Renovater» Antoine Mayerat.

Nicht alle bleiben aber in der Schweiz.

Waren Sie diesen Sommer schon in den Ferien?

Frankreich ist das nächstbeliebteste Urlaubsland. Eine «Renovaterin» geniesst die Sonne in Südfrankreich. Und Aktivistin Solène Delille hat mit ihren vier Kindern grosse Pläne. «Ich bleibe vier Wochen zu Hause, gehe dann drei Wochen in die Bretagne und dann drei Tage nach Paris.»

Alicia Luther hat ihre Ferien schon hinter sich: «Dieses Jahr war ich eine Woche in den Schweizer Alpen wandern. Dann habe ich über zwei Wochen ein paar Städte in Zentraleuropa besichtigt. Und schliesslich ein paar Tage im Tessin verbracht.»

Auch sie setzen bei ihren Reisen nur auf Bus, Zug oder E-Auto, versichern die Aktivisten.

Ferien in Zweitwohnung der Familie

Die Hälfte der acht Befragten können bei ihren Reisen in eigenen Ferienwohnungen oder bei Bekannten residieren. Die anderen nehmen sich ein Hotel, Airbnb oder übernachten in einer SAC-Hütte. Zwei Aktivisten schlafen nach ihren Wanderungen in einem Zelt, eine nimmt sich mit ihrer fünfköpfigen Familie eine etwas grössere Jurte.

Die acht Mitarbeitenden verzichten also nicht ganz auf ihre Ferien, führen diese aber anscheinend so umweltfreundlich wie möglich durch. Wie die Sommerpläne der restlichen fast 90'000 «Renovatern» aussehen, ist aber nicht klar.

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