Knapp die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich im Lockdown gestresster
Der Corona-Lockdown schlägt vielen Schweizern auf die Stimmung. Eine Studie zeigt, dass beinahe jeder zweite Mensch gestresster ist als zuvor.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Studie fühlt sich fast jeder zweite Schweizer im Lockdown gestresster.
- Zudem wurde eine starke Zunahme depressiver Symptome registriert.
- 26 Prozent der Befragten fühlte sich hingegen weniger gestresst als zuvor.
Die Corona-Krise stellt für viele Menschen eine grosse psychische Belastung dar. Während des Lockdowns fühlte sich gemäss einer Studie der Universität Basel nahezu jeder zweite gestresster als vor der Krise. Eine markante Zunahme wurde zudem bei depressiven Symptomen registriert.
Am Montag wurden die ersten Ergebnisse der «Swiss Corona Stress Study» der Universität Basel veröffentlicht. Die Studie bezieht sich auf den Zeitraum vom 6. bis 8. April, also drei Wochen nach der Verkündung des Lockdowns in der Schweiz.
Hälfte der Befragten fühlt sich gestresster
An der anonymen Online-Umfrage haben sich insgesamt 10'472 Personen aus der ganzen Schweiz beteiligt, wie es in der Mitteilung heisst. Knapp der Hälfte der Befragten gaben an, sich im Lockdown gestresster zu fühlen als vor der Corona-Krise. Hauptgründe dafür sind die Veränderungen bei der Arbeit oder Ausbildung, das eingeschränkte Sozialleben sowie die Belastung durch die Kinderbetreuung.

Zugenommen hat während des Lockdowns der Anteil jener Menschen, die an depressiven Symptomen leiden. So gaben 57 Prozent der Befragten an, dass sich solche Symptome bei ihnen verstärkt haben. Während die Häufigkeit einer depressiven Symptomatik vor der Corona-Krise 3,4 Prozent betrug, stieg dieser Wert im Lockdown auf 9,1 Prozent.
Für manche weniger Stress
Nicht allen macht indes die Corona-Krise psychisch zu schaffen. Immerhin 26 Prozent der Befragten fühlen sich im Lockdown weniger gestresst als vorher. «Erstaunlicherweise», wie die Uni Basel in ihrem Communiqué festhält. 24,4 Prozent der Befragten spürten bezüglich Stress keinen Unterschied zwischen der Zeit vor der Krise und dem Lockdown.
In der Studie konnten einige Verhaltensweisen ausgemacht werden, die sich positiv gegen Corona-Stress auswirken. Dazu zählen namentlich mehr oder weniger intensive körperliche Betätigung wie Spazieren oder Joggen. Auch die Pflege eines Hobbys oder die Aufnahme eines neuen Projekts kann helfen. Als hilfreich gilt, den Konsum von Corona-News auf ein bis zweimal pro Tag zu beschränken.