Studie

Konventionelle Landwirtschaft ist umweltschädlicher als Bio

Keystone-SDA
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Bern,

Der biologische Anbau ergibt zwar weniger Ertrag als die konventionelle Landwirtschaft, ist aber bedeutend schonender für die Umwelt. Das ergibt eine Studie.

konventionelle Landwirtschaft
Die konventionelle Landwirtschaft ist umweltschädlicher als biologischer Anbau. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hinsichtlich der Umwelt schneidet Bioanbau deutlich besser als konventioneller Anbau ab.
  • Der Ertrag ist aber klar tiefer – dafür können höhere Preise verlangt werden.

Die Erträge sind die Achillesferse des Biolandbaus: Sie liegen gemäss einer Langzeitstudie rund zwanzig bis dreissig Prozent tiefer als in der konventionellen Landwirtschaft.

Konventionelle Landwirtschaft ist deutlich umweltschädlicher

Doch hinsichtlich Umwelt schneidet Bio im Schnitt doppelt so gut ab. Dies berichteten Forschende um den Ökologen Marcel van der Heijden von der Uni Zürich jüngst im Fachmagazin «Science Advances».

«Wenn man alle Umweltauswirkungen betrachtet, liegt Bio deutlich vorne», liess sich der Ökologe in einer Mitteilung von Agroscope zitieren.

Grossangelegte Studie dazu durchgeführt

Für die Studie verglichen die Forschenden auf einem Versuchsfeld ausserhalb von Zürich vier Anbaumethoden: konventionelle Landwirtschaft mit und ohne Pflug sowie Biolandbau. Auf den Parzellen bauten sie im Jahreszyklus Winterweizen, Körnermais, Ackerbohnen, Winterweizen und zweimal nacheinander Gras-Klee an. Der Versuch dauerte zwölf Jahre.

Bio
Bioprodukte werden in der Schweiz seit Jahren immer beliebter. - Keystone

Demnach wies ein unter Biorichtlinien bewirtschaftetes Feld eine 230 Prozent höhere Pflanzenvielfalt auf. Im Boden fanden die Forschenden zudem 90 Prozent mehr Regenwürmer in Bioparzellen. Auch in der Bodenerosion schlugen sich die Anbaumethoden nieder: Die beiden Bioanbautypen wiesen 46 respektive 93 Prozent weniger Erosion auf.

Auch hinsichtlich Klimaschutz schneidet Biolandbau besser ab, weil kein synthetischer Mineraldünger eingesetzt werden darf. Dessen Produktion verschlinge viel Energie, wie van der Heijden auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Zudem hätten sie tendenziell mehr gebundenen Kohlenstoff im Boden gefunden.

Bio auch wirtschaftlich lohnenswerter

Auch wirtschaftlich würde Biolandbau gemäss den Forschenden besser abschneiden als die konventionelle Landwirtschaft, dank höheren Preisen und Direktzahlungen. Mehr Umweltschutz ging allerdings mit Ertragseinbussen einher. Biolandbau mit Pflug wies im Schnitt ein Minus von 22 Prozent auf, mit reduzierter Bodenbearbeitung sogar 34 Prozent.

«Hier hat der Biolandbau noch grosses Verbesserungspotenzial», sagte Erstautor Raphael Wittwer gemäss der Mitteilung. Potenzial sehen die Forschenden etwa in der Pflanzenzüchtung von resistenten Sorten, einem verbesserten biologischen Pflanzenschutz und gezielter Düngung.

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