Kooperationsmodell für Fernverkehr bleibt bestehen
Die SBB, BLS und SOB kooperieren im Fernverkehr über das Jahr 2029 hinaus. Die drei Unternehmen haben sich auf eine Verlängerung des jetzigen Modells geeinigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB werden auch nach 2029 den grössten Teil der Fernverkehrslinien betreiben.
- Wie bisher wird sie einzelne Linien an die BLS wie auch die Südostbahn abgeben.
Die SBB werden den grössten Teil der Fernverkehrslinien sowie das ganze Intercity-Netz über 2029 hinaus betreiben. Als einzige Konzessionärin im Fernverkehr treten sie aber wie bisher einzelne Linien an die BLS und die Südostbahn (SOB) ab. Die drei Unternehmen haben sich auf eine Verlängerung des Kooperationsmodells verständigt.
Konzession für Fernverkehr weiterhin bei SBB
Die Konzession für den Fernverkehr verbleibt damit längerfristig bei den SBB. Dies teilte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) am Dienstag mit.
Die drei Bahnen haben demnach eine Basisvereinbarung zur Fortführung des seit 2019 gültigen Kooperationsmodells abgeschlossen.
Bahnen und Bund mit Modell zufrieden
Das Modell hat sich aus Sicht von Bahnen und Bund bewährt, wie es in der Mitteilung heisst. Es garantiere einen attraktiven, auf den übrigen Verkehr gut abgestimmten Fernverkehr. Auch der Nutzen für die Kundschaft sei höher und der Betrieb der Linien sei wirtschaftlicher. Dies führte den Bundesrat im Juni 2021 zum Entscheid, das Modell auch in der nächsten Konzessionsperiode weiterzuführen.
Die nun unterzeichnete Basisvereinbarung definiert die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit und regelt den Prozess für den späteren Abschluss von Betriebsverträgen. Auf dieser Grundlage wird in den kommenden Jahren festgelegt, welche Bahn ab Dezember 2029 welche Linien betreibt.
Derzeit betreibt die BLS im Auftrag der SBB die Interregio-Linien Bern – Biel und Bern – Burgdorf – Olten. Zudem betreibt sie die Linie Bern – Neuenburg – La-Chaux-de-Fonds. Die SOB war im Dezember 2020 erstmals in den Fernverkehr eingestiegen. Am Gotthard fährt sie seither anstelle der Marktführerin SBB über die Bergstrecke. Zudem betreibt sie seit einem Jahr die Linie Chur – Zürich – Bern.
Die Eisenbahnergewerkschaft SEV würdigte die frühzeitige Verlängerung der Zusammenarbeit in einer Stellungnahme positiv. Die Entscheidung sei «sinnvoll und richtig». Eine konstruktive Kooperation sei viel zielführender als «unnötige und teure Konkurrenz zulasten der Kundinnen und Kunden».