Versicherungen

Kosten für Versicherungen explodieren wegen teuren Velos

Tim Camp
Tim Camp

Olten,

In der Schweiz werden immer mehr teure Velos gestohlen. Die Schadenskosten der Versicherungen steigen darum an – heisst: die Prämien werden wohl teurer.

Velo
In der Schweiz werden immer mehr und vor allem teurere Velos gestohlen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Velo-Diebstähle in der Schweiz nehmen zu.
  • Die ansteigenden Schadenssummen bei Versicherungen könnten sich auf die Prämien auswirken.

In Olten hat eine Bande innerhalb von sechs Monaten über 250 hochwertige Velos, darunter viele E-Bikes, gestohlen. Die Velos haben sie in den Kosovo transportiert und dort verkauft. Der Gesamtschaden, den die Bande verursacht hat, beläuft sich auf mehr als eine halbe Million Franken.

Inzwischen wurden die sechs Täter gefasst und zu Haftstrafen von bis zu fünf Jahren verurteilt. Dazu wurden im Amtsgericht Olten-Gösgen SO Landesverweise ausgesprochen, das schreibt der «Landbote».

Polizei klärt weniger als drei Prozent der Velo-Diebstähle auf

Trotz des Erfolgs im Fall Olten sind die Statistiken zu Velo-Diebstählen ernüchternd: Schweizweit kann die Polizei im Durchschnitt weniger als drei Prozent der Diebstähle aufklären. Zeitgleich steigt die Anzahl dieser Verbrechen stetig an.

Die Schadenssumme durch Velo-Diebstahl steigt dabei schneller an als die Anzahl der Diebstähle selbst, schreibt der Bote weiter. Der Grund: Die bevorzugten Modelle werden immer teurer – insbesondere E-Bikes. Heute ist mittlerweile fast jedes zweite verkaufte Velo in der Schweiz ein Elektromodell.

Das führt auch zu höheren Kosten für die Versicherungen. So wird die Mobiliar dieses Jahr voraussichtlich 31 Millionen Franken für gestohlene Velos auszahlen. Das ist eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2017. Auch die Axa-Versicherung vermeldet einen deutlichen Schadenssummen-Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Prämien könnten bald steigen

Um die Kosten zu senken, ziehen die Versicherer nun auch eine Prämienerhöhung in Betracht. Thomas Trachsler von der Mobiliar sagt gegenüber dem «Landboten»: «Um langfristig für unsere Kundinnen und Kunden da zu sein, können wir es uns nicht leisten, dass unsere Schadenkosten höher sind als die Prämieneinnahmen.»

Gleichzeitig prüfen die Versicherungen aber auch präventive Massnahmen. Die E-Bike-Hersteller reagieren ebenfalls auf die steigende Diebstahlrate: Sie bieten vermehrt Technologien wie SIM-Karten und GPS-Ortung an, damit gestohlene Velos wieder aufgefunden werden können.

Wurde Ihnen schon einmal das Velo gestohlen?

Martin Platter vom Händlerverband Velosuisse nennt aber auch noch andere Tipps: «Auch ein stabiles Rahmenschloss verfehlt seine Wirkung nicht». Schliesst man sein Velo an den richtigen Orten mit dem richtigen Schloss ab, sei schon viel für die Sicherheit getan.

Kommentare

User #6268 (nicht angemeldet)

Ja mir wurde auch dchon eines Gestohlen! Das sind Kriminelle Bandenen,die mit einen kleinen LKW losziehen. Die laden die Velos abgeschlossen ein.Und verduften wieder. Am häufigsten hört man dies so vor den Ferien. Dann wollen einige ein Schönes Geschenk dabei haben, wenn sie nach Hause fahren. Die Polizei müsste da halt auch in gewissen Zeiten schmieren stehen! Aber die denken halt auch einfach, die sind ja versichert.

User #4862 (nicht angemeldet)

Und was sind eigentlich Deilkte bei Nau?

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