Kreuzfahrtanbieter rüsten gegen Coronavirus auf
Erneut sitzen Tausende wegen des Coronavirus auf einem Kreuzfahrtschiff fest – unter ihnen auch Schweizer. Doch Anbieter betonen: Kreuzfahrten bleiben sicher.
Das Wichtigste in Kürze
- Bereits auf mehreren Kreuzfahrtschiffen gab es Coronavirus-Verdachtsfälle.
- Zuletzt wurden auf einem Schiff in Japan zehn Infektionen entdeckt.
- Kreuzfahrtanbieter versichern: Trotzdem ist eine Reise «grundsätzlich» ungefährlich.
Eine Kreuzfahrt ist für viele die Traumreise schlechthin. Doch ist es im Hinblick auf das Coronavirus schlauer, die Ferien zu Hause zu verbringen? Kreuzfahrtanbieter zeigen sich betont unbesorgt. Doch völlig kalt lassen sie die Nachrichten um die sich ausbreitende Lungenkrankheit nicht.
MSC Cruises etwa hat verschiedene Massnahmen getroffen, die die Gesundheit der Passagiere gewährleisten sollen.
Reisende aus China nicht mehr zugelassen
So werden Gäste, die in den letzten 30 Tagen das chinesische Festland betreten haben, nicht mehr auf Kreuzfahrten zugelassen.
Auch Personen, die Krankheitssymptome aufweisen, dürfen die Schiffe nicht betreten. Des Weiteren werden Passagiere, die während der Reise erkranken, in ihrer Kabine isoliert.
Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus möglichst zu vermeiden, hat das Unternehmen zudem mehrere Fahrten von Schanghai nach Japan abgesagt.
Kuoni: Ansteckungsgefahr für Coronavirus «sehr gering»
Auch das Schweizer Reiseunternehmen Kuoni Cruises versichert, alle Reedereien hätten entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Mediensprecher Markus Flick betont: «Die Ansteckungsgefahr auf Reisen ist sehr gering. Das gilt für eine Kreuzfahrt gleichermassen wie für Ferien etwa in Südostasien oder anderswo auf der Welt.»
Und weiter: «Experten weisen auch auf die bisher geringe Anzahl von Ansteckungen ausserhalb Chinas hin.» Ausserdem nehme die Krankheit bei gesunden Menschen vielfach einen harmlosen Verlauf.
Ins gleiche Horn bläst der Berner Reiseanbieter Globoship. Mediensprecher Mischa Niederl erklärt, «grundsätzlich» sei es weiterhin sicher, auf Kreuzfahrten zu gehen – gerade wegen der Massnahmen der Reedereien.
Zwei Schweizer stecken auf Kreuzfahrtschiff fest
Erst heute Mittwoch wurde bekannt, dass auf einem Kreuzfahrtschiff in Japan gleich zehn infizierte Personen entdeckt wurden. Für die 3700 Passagiere – unter ihnen zwei Schweizer – und Crewmitglieder bedeutet das zwei Wochen Quarantäne.
Auch in Hongkong wurde heute ein Kreuzfahrtschiff wegen Verdachts auf das Coronavirus festgesetzt. Die 1800 Passagiere mussten den Angaben zufolge an Bord bleiben.
Und es sind nicht die ersten Fälle: Nach einem Verdacht auf eine Corona-Erkrankung sassen vergangene Woche rund 7000 Menschen auf einem Schiff vor Italien fest. Sie hatten allerdings Glück: Es handelte sich um einen Fehlalarm.