Kritiker von Black Friday verkritzeln Berner Strassen
Das Wichtigste in Kürze
- Am heutigen Black Friday locken viele Händler mit Angeboten.
- Aus Protest gegen den Konsum im Übermass findet jedes Jahr der Kauf-Nix-Tag statt.
- Anhänger der Bewegung beschrifteten die Berner Strassen mit konsumkritischen Sprüchen.
Es ist wieder so weit: Der Black Friday ruft zum Konsumrausch. Weltweit senken Händler ihre Preise, was Schnäppchen-Jäger und Shopping-Fans in die Kaufhäuser zieht. Die Frage nach der Nachhaltigkeit scheint an diesem Tag des Kaufrausches für viele keine Rolle zu spielen.
Dies wollen Black-Friday-Gegner mit dem Kauf-Nix-Tages ändern. Mit der Anti-Bewegung zum Black Friday soll nachhaltiges Konsumverhalten gefördert werden. Um die Aufmerksamkeit von Passanten zu erregen, wurden die Strassen mit konsumkritischen Sprüchen versehen.
Die Aktion wurde von Public Eye Bern, Transition Bern, der offenen Kirche Bern und der Leihbar Bern durchgeführt. Am Donnerstagabend versammelten die Black-Friday-Kritiker sich bei der Heiliggeistkirche, um die Berner Strassen mit «konsumkritischen Sätzen und Zitaten» zu beschriften.
Dies kann der Webseite der Veranstalter entnommen werden. Somit ist es nicht unwahrscheinlich, heute bei einem Spaziergang durch Bern über #Kaufnixtag-Kreideschriftzüge zu stolpern.
Die Anhänger der Bewegung rufen dazu auf, für 24 Stunden auf sämtlichen Konsum zu verzichten. Dies soll «zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten und dessen weltweite Auswirkungen» anregen.
Entstanden ist der Kauf-Nix-Tag in Amerika. Der «Buy Nothing Day» folgt in den USA direkt auf Thanksgiving. Auf Twitter rufen zahlreiche Nutzer dazu auf, an besagtem Tag auf sämtlichen Konsum zu verzichten.
Händler gegen Black Friday
Auch manche Händler stellen den Black Friday infrage. Denner wirbt beispielsweise explizit damit, seine Preise nicht nur an diesem Tag zu senken. Obwohl der Detailhändler selber Schnäppchen anbietet.
Delinat geht sogar noch einen Schritt weiter: Das Schweizer Versandhandelsunternehmen erhöht am Black Friday die Preise um zehn Prozent.
Die zusätzlichen Einnahmen sollen der «Initiative für sauberes Trinkwasser» zugutekommen, wie Delinat in einer Medienmitteilung schreibt. Zusätzlich spendet das Unternehmen denselben Betrag auch noch aus eigener Tasche.