Nach den Sommerferien dürfen in Küsnacht ZH nicht mehr alle Kinder den Schulbus nehmen – wer nahe genug ist, der geht zu Fuss. Die Eltern sind schockiert.
Zwei Kinder auf Schulweg
In Küsnacht ZH sollen mehr Kinder zu Fuss in die Schule oder den Kindergarten gehen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kinder mit einem «zumutbaren» Weg dürfen in Küsnacht ZH bald nicht mehr in den Schulbus.
  • Die Kinder sollen so zum Laufen angeregt werden – und es entstehen weniger Kosten.
  • Das sei Sparen am falschen Ort, finden wütende Eltern.
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«In den letzten Jahren ist die Situation mit den Schulbussen aus dem Ruder gelaufen.» Das sagt Stephanie Rippmann (FDP), Vizepräsidentin der Schulpflege Küsnacht ZH, gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».

Vor Kurzem hat sich die Schulpflege mit einem Brief an die Eltern der Goldküsten-Gemeinde gewandt. Neu dürfen nicht mehr alle Kinder den Schulbus benutzen.

Kinder aus Quartieren innerhalb einer «zumutbaren» Distanz zur Schule oder zum Kindergarten sollen zu Fuss gehen. Die Entscheidung hat laut der Schulpflege finanziellen Hintergrund und soll die Kinder motivieren zu laufen.

Schulbus
Kinder mit einem «zumutbaren» Schulweg dürfen nach den Sommerferien in Küsnacht ZH nicht mehr in den Schulbus einsteigen. (Symbolbild)
Schulweg
Die Gemeinde wolle so die Kinder zum Laufen animieren – und sparen, wie die Schulpflege in einem Elternbrief mitteilt. (Symbolbild)
Schulweg
Einige Eltern erheben Einsprache: Gewisse Wege seien für die kleinen Kinder viel zu gefährlich. (Symbolbild)
Stephanie Rippmann
Stephanie Rippmann (FDP), die Vizepräsidentin der Küsnachter Schulpflege, hält dagegen.
Kapo Zürich Symbolbild
Der Verkehrsinspektor habe sogar die umstrittenste Strasse als zumutbar empfunden. (Symbolbild)

An der Schübelstrasse sind die Eltern besonders schockiert: «Wir fühlen uns völlig vor den Kopf gestossen», sagt jemand gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».

Der nächste Kindergarten liegt nämlich 700 Meter entfernt – und die Strasse dorthin ist steil. «Für ein vierjähriges Kind im ersten Kindergarten ist der Schulweg hier definitiv nicht zumutbar», heisst es weiter.

Das sieht Rippmann anders. Die Kindergartenkinder seien den Weg «über Jahrzehnte immer gegangen». Ausserdem habe der Verkehrsinstruktor der Kantonspolizei das grüne Licht gegeben.

Empfindest du den Schulweg deines Kindes als sicher?

Doch so leicht geben die Eltern nicht auf: Etwa zehn Elternpaare werden sich an den Bezirksrat wenden, wie sie gegenüber der Zeitung bestätigen. Dieser wird die Sicherheit und Zumutbarkeit der Strasse selbst beurteilen. Bis dahin müssen die Kinder zu Fuss gehen – oder von den Eltern gefahren werden.

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