Das 50-jährige Opfer vom Sturm am Montag in La Chaux-de-Fonds wurde laut der Polizei in seinem Auto vom umgestürzten Kran erschlagen.
Der Sturm vom Montagmittag sorgte in La Chaux-de-Fonds für grosse Zerstörung. - Twitter@Geneticandy

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Sturm vom Montag in La Chaux-de-Fonds kam ein 50-jähriger Mann ums Leben.
  • Das Opfer wurde laut der Polizei vom einstürzenden Kran in seinem Auto zerquetscht.
  • Das endgültige Ausmass der Schäden in der Stadt ist derzeit noch nicht bekannt.
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Kurz vor der Mittagszeit erlebte La Chaux-de-Fonds NE am gestrigen Tag ein wahres Höllen-Szenario. Ein Sturm mit Windspitzen von 217 km/h zog über die Stadt und hinterliess eine Spur der Verwüstung.

Die Kantonspolizei Neuenburg hatte noch am Montag an einer Medienkonferenz eine erste Bilanz gezogen und dabei über das Todesopfer gesprochen. Der 50-jährige Mann wurde demnach in seinem Auto von dem umgestürzten Kran zerquetscht. Der Kran fiel laut Polizei auf einen Parkplatz vor dem Bahnhof der Stadt.

La Chaux-de-Fonds
Der Baukran in der Nähe des Bahnhofs von La Chaux-de-Fonds stürzte wegen des Sturms am Montag auf einen Parkplatz. Dabei wurde ein 50-jähriger Mann in seinem Auto zerquetscht.
La Chaux-de-Fonds
Die Zerstörung in La Chaux-de-Fonds ist nach dem Unwetter vom Montagmittag riesig.
La Chaux-de-Fonds
Laut der Polizei wurden tausende von Gebäuden und zahlreiche Autos beschädigt.
La Chaux-de-Fonds
Auch eine Hochspannungsleitung fiel den Sturmböen zum Opfer.
La Chaux-de-Fonds
Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt.
La Chaux-de-Fonds
Der Gemeindepräsident von La Chaux-de-Fonds sagte gegenüber «BärnToday», dass am Dienstag eine tiefgehende Analyse gemacht wird.
La Chaux-de-Fonds
Ziel sei es, dass die Stadt wieder ihr Leben findet.

Laut der Kantonspolizei wurden weitere rund 40 Personen so schwer verletzt, dass sie in Spitäler eingeliefert werden mussten. Fünf Gebäude wurden evakuiert, darunter das Einkaufcenter Métropole Centre. Hunderte Gebäude wurden schwer beschädigt und der Sturm riss zahlreiche Bäume aus dem Boden. Ausserdem war eine Hochspannungsleitung heruntergefallen.

Einwohner sollen sich vor umfallenden Bäumen schützen

Das endgültige Ausmass der Schäden ist derzeit noch nicht bekannt. An den Einsätzen waren mehr als 100 Polizisten beteiligt. Die Feuerwehr und der Rettungsdienst des Neuenburger Juras zählten 83 Feuerwehrleute und 15 medizinische Einsätze.

Die Einwohner in La Chaux-de-Fonds sind weiterhin zur Vorsicht aufgerufen. Laut der Warn-App «AlertSwiss» besteht die Gefahr des Umfallens von weiteren beschädigten Bäumen. Die städtischen und forstlichen Infrastrukturen seien erheblich beschädigt worden und sehr instabil.

Haben Sie den Sturm in La Chaux-de-Fonds miterlebt?

Es wird demnach geraten, offenes Gelände zu meiden, auf Bäume, Türme, Masten und auf herumfliegende Gegenstände zu achten. «Halten Sie Abstand zu beschädigten Gebäuden und Stromleitungen, gehen Sie nicht in den Wald», heisst es.

Jura nicht zum ersten Mal von Tornado betroffen

Der Präsident von La Chaux-de-Fonds, Jean-Daniel Jeanneret, sprach am Montag vor den Medien von einem «extrem stürmischen Wind», der genau über der Hauptverkehrsader seiner Stadt wehte. Es bestehe kein Zweifel, dass dieses Ereignis «das Stadtbild mit seinen Wunden prägen wird». Jeanneret verglich den Sturm mit einem Tornado aus dem Jahr 1926, der damals 30 Bauernhöfe zerstörte.

Tatsächlich ist diese Art von Unwetter in der Region Jura nichts absolut Einzigartiges. Wie «Meteo Schweiz» berichtet haben Tornados in der Schweiz schon mehrmals zu eigentlichen Katastrophen geführt.

Der mutmassliche Tornado in La Chaux-de-Fonds NE. - Twitter /@WxNB_ /@MeteoExpress

In drei bekannten und auch sehr gut dokumentierten Fällen haben Tornados demnach von SW nach NE kilometerlange Schneisen in den Wald geschlagen und viele Gebäude teilweise oder total zerstört. Am 19. August 1890 und am 26. August 1971 wüteten Tornados im Vallée de Joux im Waadtländer Jura, sowie am 12. Juni 1926 wie erwähnt bei La Chaux-de-Fonds.

Beim Sturm vom Montag ist aber noch unklar, ob man tatsächlich von einem «Tornado» sprechen kann. Die Meteorologen des Bundes vermuten auf Twitter ein «kleinräumiges, aber heftiges Windereignis». Eventuell könnte es demnach auch eine «Downburst mit Orkanböen» gewesen sein.

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