Ladendetektivin beobachtet dich – und du merkst es nicht

Nico Leuthold
Nico Leuthold

Bern,

In der Schweiz kommt es immer öfter zu Ladendiebstählen. Die Leute sind «aggressiver geworden, frech, ungeduldig», berichtet eine Ladendetektivin.

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Im Warenhaus Loeb in Bern wird mehr geklaut. Eine Detektivin beobachtet drum inkognito die Kunden. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2023 gab es in der Schweiz so viele Ladendiebstähle wie noch nie.
  • In einigen Geschäften versuchen Detektive, den Langfingern auf die Schliche zu kommen.
  • Gegenüber Nau.ch berichten sie von ihrer Arbeit – und skurrilen Situationen.

In der Schweiz hat die Anzahl Ladendiebstähle in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Im Jahr 2022 wurden 19'781 Ladendiebstähle verzeichnet – ein Rekord. Im Folgejahr wurde dieser jedoch mit 24'252 noch mal übertroffen.

Einige Geschäfte reagieren darauf: So positioniert ein grosses Berner Sportgeschäft einen Kontrolleur vor der Tür. Dieser überprüft bei jedem Kunden, ob er oder sie bezahlt hat.

Doch nicht nur unter Sportlern gibt es Ladendiebe. Grosse Warenhäuser setzen im Kampf gegen dreiste Langfinger auf Detektive – eines davon ist der Berner Loeb.

Nau.ch durfte das Team bei seiner Arbeit begleiten.

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Diebe haben es oft auf kleinere Produkte wie Parfum abgesehen. - Nau.ch/Nico Leuthold

Shaqir Ajazaj, Geschäftsleiter der Sicherheitsfirma Storeprotect, bestätigt den Trend: «Diebstähle haben bei uns in den letzten Jahren massiv zugenommen.» Die Tausendergrenzer werde «sicher geknackt».

Leute sind «aggressiver geworden»

Um die Diebe zu ertappen, werden Überwachungskameras, Sicherheitsschranken und Warensicherungen eingesetzt. Aber nicht nur: Es gibt auch Ladendetektive, die in zivil unterwegs sind. Also quasi «undercover».

Eine von ihnen ist Bettina*. Ihre Aufgabe: die Leute unauffällig beobachten und gegebenenfalls anhalten, wenn sie den Laden verlassen.

Sie hält fest: «Die Leute sind aggressiver geworden, frech, ungeduldig. Sie haben einfach keinen Respekt mehr vor den Menschen und der Ware.» Letztere werde auch einfach auf den Boden geworfen.

«Ich habe das Gefühl, ich werde bei gewissen Sachen immer noch überrascht», sagt Bettina. Es gebe Leute, die die Kleider anziehen, barfuss in den Laden reinlaufen und ihn dann mit Schuhen wieder verlassen.

«Ich glaube, es gibt nichts, was es nicht gibt», hält sie fest. «Aber gesehen habe ich sicher noch nicht alles.»

Die skurrilste Situation, die sie je erlebt hat: Einmal erwischte Bettina zwei Frauen, die einen Haufen Kleider unter der Matratze ihres Kinderwagens versteckt hatten.

Prototyp gibts nicht – Täter in allen Gesellschaftsschichten

Die Aktivität krimineller Banden hat zugenommen, erklärt Shaqir Ajazaj. «Wir haben definitiv festgestellt, dass sich Diebe in den letzten paar Jahren verändert haben.»

Die Langfinger seien viel professioneller geworden und auch mit besserem Equipment ausgestattet.

«Die gehen natürlich mit der Technik mit und sind da auf dem neusten Stand», so Ajazaj.

Wurde dir schon mal etwas geklaut?

Ladendiebe erkenne man nicht beim Betreten des Geschäfts. «Es gibt in dem Sinn keinen ‹typischen Prototyp-Täter›.» Die Täterschaft ziehe sich quer durch die ganzen Gesellschaftsschichten.

Doch worauf haben es die Diebe am meisten abgesehen? «Am beliebtesten sind kleinere Artikel wie Parfum oder Elektronikgeräte», erklärt der Ladendetektiv.

Früher seien eher Artikel für den persönlichen Gebrauch entwendet worden. Heutzutage würden Sachen geklaut, um diese weiterzuverkaufen und die eigene Kasse zu füllen.

Und: Heute gibt es ganze Banden, die die Diebstähle begehen.

*Name von der Redaktion geändert

Kommentare

User #4668 (nicht angemeldet)

Im Schatten des diktatorischen Regimes der Schweiz fanden sich Luxi und Diffa, zwei unzertrennliche Verbündete im Widerstand, vereint durch ihre gemeinsame Entschlossenheit, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Nach der Trychler-Parade beschlossen Diffa und Luxy, etwas gegen Langeweile der Widerständler zu tun. Sie eröffneten einen Sozbierstand in ihrer Gemeinde, um Skeptiker zusammenzubringen und Gespräche über Schwurbel Themen zu ermöglichen. Statt nur gegen den Staat zu demonstrieren, wollten sie nun aktiv etwas Positives bewirken. Und so wurde der Sozbierstand zu einem Ort der aufrechten Begegnung und des Austauschs in zu engen Trychler Hemden und braunen LampionHüten, an dem Verschwörungen diskutiert wurden.

User #3782 (nicht angemeldet)

Ich tue immer heimlich teure Waren in die Einkaufswagen anderer 🤣

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