Lausanner Forschungsteam stellt Plastik aus Maiskolben her
Forschende der Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben eine innovative Methode entwickelt, um landwirtschaftliche Abfälle in Plastik umzuwandeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Forschende der EPFL in Lausanne haben eine bahnbrechende Methode erarbeitet.
- Landwirtschaftliche Abfälle wie Maiskolben und Holz können in Plastik umgewandelt werden.
- Diese neue Art von Plastik könnte zur Reduzierung des CO2-Fussabdrucks beitragen.
Plastik aus Maiskolben: Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) haben eine neue Methode entwickelt. Mit dieser sollen landwirtschaftliche Abfälle in Plastik verwandelt werden können.
Der so hergestellte Plastik habe einen um bis zu 75 Prozent geringeren CO2-Fussabdruck als herkömmliche Kunststoffe. Dies teilte die EPFL am Montag mit.
Zucker-Struktur liefert neuen Hauptrohstoff
Das Forschungsteam um Jeremy Luterbacher stellte die Methode zur Herstellung von sogenannten Polyamiden im Fachblatt «Nature Sustainability» vor. Polyamide sind eine Klasse von Kunststoffen, zu der etwa Nylon gehört. Den Hauptrohstoff dafür liefert Erdöl.
Die Lausanner Forschenden nutzen als Hauptrohstoff die chemische Zucker-Struktur aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Holz oder Maiskolben. Der Prozess erreicht laut der EPFL eine Atom-Effizienz von 97 Prozent. Dies bedeutet, dass fast das gesamte Ausgangsmaterial im Endprodukt verwendet wird.
Neues Plastik: Nachhaltige Alternative
Das so entstandene Kunststoff weise Eigenschaften auf, die mit denen seiner fossilen Gegenstücke konkurrieren können. Das schrieben die Forschenden in der Studie. Auch die Kosten für die Herstellung des neuen Bio-Plastiks schätzen die Forschenden ähnlich hoch ein. Ungefähr so, wie diejenigen für die Herstellung des heute weit verbreiteten Nylon 66.