Lidl erfasst Autonummern – Einkaufende in Thun üben Kritik
Damit niemand länger als eine Stunde auf dem Parkplatz verweilt, erfasst Lidl alle Autokennzeichen. Im Berner Oberland fühlen sich nicht alle wohl damit.
Das Wichtigste in Kürze
- Lidl speichert kurzzeitig Nummernschilder, um die Parkdauer der Kunden zu überprüfen.
- Einige Einkäufer in Thun sind damit unzufrieden. Sie bemängeln den Datenschutz.
Die Supermarktkette Lidl hat eine neue Methode zur Überwachung ihrer Parkplätze eingeführt: die automatische Erfassung von Autokennzeichen mithilfe von Kameras. Einige Kunden haben jedoch diesbezüglich Bedenken geäussert, wie «Der Bund» schreibt.
Demnach bezeichnete ein Einkäufer in Thun dieses Vorgehen gegenüber der Zeitung als «sehr fragwürdig». Er wolle zuerst direkt gefragt werden, bevor sein Fahrzeug erfasst wird.
Das System dient zur Sicherstellung der Parkdauer, denn die Kunden dürfen lediglich eine Stunde kostenlos parken. Wer länger bleibt, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Lidl setzt dieses System landesweit ein.
Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes
Trotz der Bedenken einiger Kunden ist das Vorgehen bei Einhaltung bestimmter Regeln rechtlich zulässig. Zu diesen Regeln zählt etwa, dass die Daten nur zur Zeitüberprüfung genutzt werden dürfen.
Ausserdem können sie nur so lange gespeichert werden wie unbedingt notwendig. Lidl versichert gegenüber «Der Bund», dass die Aufnahmen sofort gelöscht werden, «sofern kein Zeitverstoss vorliegt».
Fahrer müssen auch darüber informiert werden, dass ihre Kennzeichen erfasst und wie diese Daten verwendet werden. Dies geschieht im Fall von Lidl durch Schilder bei der Parkplatz-Einfahrt.
Effizienz durch Automatisierung
Wie Lidl der Zeitung weiter erklärt, soll mit dem Vorgehen sichergestellt werden, dass alle Kunden stets einen freien Parkplatz haben. Zudem erspare dieses System den Kunden den Umgang mit komplizierten Schrankenanlagen oder Parkscheinautomaten.
Das Aufzeichnen der Nummernschilder sei die «effizienteste und modernste Methode» der Zeiterfassung. Beschwerden gebe es eher selten.