Lindt-Chef Lechner erteilt Skimpflation eine klare Absage
Steigende Rohstoffpreise setzen Lebensmittelproduzenten unter Druck. Lindt & Sprüngli wählt einen anderen Weg.
Der Kakaopreis ist auf historisch hohem Niveau. Auch Rohstoffe wie Zucker oder Milch sind aktuell sehr teuer. Das setzt Lebensmittelproduzenten unter Druck.
Um dem entgegenzuwirken, können sie die Preise erhöhen – was viele auch tun -, das führt aber oft dazu, dass die Konsumenten weniger kaufen.
Ein anderer Weg ist die sogenannte Skimpflation, also die Anpassung der Rezeptur. Ein Hersteller nutzt also beispielsweise günstigeres Palmöl statt regionales Rapsöl oder verringert den Anteil an Kristallzucker und ersetzt ihn mit billigerem Maiszucker.
Keine Kompromisse bei der Rezeptur
Diese Masche gibt es schon seit Beginn der industriellen Lebensmittelproduktion.
Für den Kirchberger Schokoladenproduzent Lindt & Sprüngli kommt sie überhaupt nicht in Frage. «Ein ganz klares nein», sagte Firmenchef Adalbert Lechner am Dienstag an einer Pressekonferenz.
«Wir werden niemals Kompromisse bei der Rezeptur unserer Produkte eingehen», so der CEO.
Lindt ziehe es vor, die Preise zu erhöhen, anstatt die Qualität seiner Schokolade zu verschlechtern.
Lindts Strategie zahlt sich aus
Das sieht man auch an den Zahlen 2023. Das Unternehmen hat vom organischen Wachstum von 10,3 Prozent laut eigenen Angaben den Hauptteil durch Preiserhöhungen erreicht.
Was man aber anbiete, so Lechner, seien kleinere Portionen von gewissen Produkten. Er nannte ein Produkt der amerikanischen Tochter Ghirardelli, das normalerweise als Zwanzigerpack am Markt verfügbar sei.
«Jetzt haben wir auch eine Zweierpackung davon im Angebot, quasi als Probegrösse oder kleiner Snack», sagte er.