Cassis und Gattiker informieren zur Lage in Afghanistan
Noch immer verbleiben 15 Schweizer in Afghanistan. Gemäss Aussenminister Ignazio Cassis sei evakuiert worden, wer wollte. Weitere Flüge sind keine geplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lage in Afghanistan hält die Schweizer Behörden weiterhin auf Trab.
- 15 Schweizer verbleiben offenbar freiwillig weiter im jetzt Taliban-besetzten Land.
- Es seien keine weiteren Evakuierungsflüge geplant.
Das Schweizer Aussendepartement beschäftigt sich weiter intensiv mit der Situation in Afghanistan. Ignazio Cassis und Staatssekretär Mario Gattiker informierten heute an einer Medienkonferenz zur aktuellen Situation.
Cassis: Alle zu Hause, die heim wollten
Gleich zu Beginn gibt es eine gute Nachricht von Cassis: Alle Lokalmitarbeitenden der Schweiz seien evakuiert. Das sind rund 292 Personen. 15 Schweizer verbleiben noch immer in Kabul, dies aber offenbar freiwillig. «Wir bleiben in Kontakt mit ihnen. Sie wurden auch informiert, dass es Möglichkeiten gibt, das Land zu verlassen, doch sie verblieben im Land.»
Eine der grössten Evakuierungsaktionen der Schweiz sei somit beinahe abgeschlossen. Es sei kein weiterer Charterflug aus der Schweiz geplant. Die letzten 66 Personen würden noch heute via Taschkent und Frankfurt in die Schweiz gebracht. Man gehe davon aus, dass alle Personen die sich um eine Ausreise bemüht hätten, ausgeflogen werden konnten.
Cassis will sich insbesondere beim deutschen Aussenminister Heiko Maas bedanken, der unkompliziert versucht habe, die Evakuation schnellstmöglich zu ermöglichen.
Gattiker erklärt Afghanen-Aufnahme
Staatssekretär Mario Gattiker erklärt, wie die ersten Wochen für die evakuierte Personen aussehen werden. Die 134 Personen seien am Flughafen Zürich in Empfang genommen, auf das Coronavirus getestet und in Bundesasylzentren verteilt worden.
Jetzt beginnt der lange bürokratische Gang durch die Behörden. Der Nachrichtendienst unterziehe alle Personen einer gründlichen Untersuchung.
Schweizer Spezialkräfte mussten niemanden retten
Neben Bundesrat Ignazio Cassis ist auch Hans-Peter Lenz zugegen. Er ist der Chef des Krisenmanagement-Zentrums des EDA und der Leiter der Krisenzelle Afghanistan. Er lobte die Zusammenarbeit mit den international Einsatzkräften.
Die Schweizer Spezialkräfte, die nach Kabul geschickt wurden, hätten niemanden aus Taliban-besetzten Gebiet holen müssen, beantwortet er eine Journalisten-Frage. Alle Personen hätten den Weg zum Flughafen selbstständig oder per Transport geschafft.