Locarno Film Festival: Schweizer Film geht leer aus
Kein Goldener Leopard: Der Film «De Noche los Gatos son Pardos» des Schweizer Regisseurs Valentin Merz geht am Locarno Film Festival leer aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Valentin Merz erhält am FIlmfestival Locarno keinen goldenen Leoparden.
- Der Film im Film hat wenig Schweizerisches an sich.
«De Noche los Gatos son Pardos» von Valentin Merz war am 75. Locarno Film Festival als einziger Schweizer Beitrag im Rennen um einen Goldenen Leoparden für den besten internationalen Film. Dabei hat er wenig Schweizerisches an sich.
Keine Auszeichnung am Locarno Film Festival
Am Locarno Film Festival ging der Film leer aus. Die Auszeichnung für den besten internationalen Film ging an den brasilianischen Film «Regra 34» von Regisseurin Julia Murat.
Zwischen Frankreich und Mexiko gedreht, ist «De Noche los Gatos son Pardos» als Film im Film aufgebaut. So ist Valentin Merz auch im Film der Regisseur und Kameramann Robin Magnetti spielt ebenfalls sich selber. Auch die Schauspielerinnen und Schauspieler haben ihre eigenen Namen.
Der Film, der am Donnerstag in Locarno seine Weltpremiere feierte, erzählt vom Dreh eines Pornofilms. Nach dem Verschwinden des Regisseurs entwickelt er sich jedoch in einen Horrorfilm mit Zombies verwandelt.
«Grosse Geschichte»
«Ich hatte Lust, einen Film mit mehreren Geschichten und mehreren Hauptfiguren zu drehen, eine grosse Geschichte zu erzählen und heterogene Elemente in ein und demselben Objekt unterzubringen». So äussert sich der Zürcher Filmemacher im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Rande des Locarno Film Festivals.
Themen wie Liebe, Sexualität, Tod und die Liebe zum Kino prägen die Handlung. Es gibt keine wirkliche Hauptfigur in dem Film, der aus mehreren Erzählsträngen besteht.
Körper steht im Mittelpunkt
Der Titel, der mit «Im Dunkeln sind die Katzen grau» übersetzt werden kann, stammt von den Muxes. So heissen in der Kultur der Zapoteken im Süden Mexikos Männer, die sich als Frau verkleiden. «Der Satz bedeutet, dass man im Dunkeln sein kann, wie man will», so Merz.
Es werde «eine künftige Gemeinschaft gezeigt», so Jean-Charles de Quillacq. «Im Film werden verschiedene Sprachen gesprochen, verschiedene Hautfarben gezeigt, und es kommen junge und ältere Menschen vor.»
Laut Marie Lanne-Chesnot steht der Körper in all seinen Formen im Mittelpunkt des Films. Zunächst in den erotischen Szenen, dann aber auch im Rahmen einer Verwandlung in ein Zombie. Auch in der Erscheinung einer mexikanischen Frau als Geist und schliesslich in dem leblosen Körper, der zu Asche zerfällt: «Der Film spielt mit der Präsenz und dem Verschwinden des Körpers und ebenso mit seiner Fragilität», so Merz.