Lorenz Erni hat die Anwaltsaufsicht am Hals
Der neue Klient von Starverteidiger Lorenz Erni ruft die Anwaltsaufsicht auf den Plan. Sie prüft einen möglichen Verstoss gegen Standes- und Berufsregeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Verteidiger Lorenz Erni bekommt es mit der Anwaltsaufsicht zu tun.
- Er vertritt neben Bundesanwalt Michael Lauber auch Ex-FIFA-Boss Sepp Blatter.
- Es könnte ein Interessenskonflikt vorliegen, was ein Verstoss gegen die Berufsregeln wäre.
Weil Starverteidiger Lorenz Erni neu Bundesanwalt Michael Lauber vertritt, könnte er in einen Interessenskonflikt geraten. Denn die Behörde von Michael Lauber unterhält seit bald vier Jahren ein Verfahren gegen einen weiteren Klienten von Lorenz Erni: Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter. Gegen Blatter wird wegen Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung ermittelt.
Lorenz Erni hüllt sich in Schweigen
Der Präsident der Aufsichtskommission, Beat Gut, bestätigte nun gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass seine Kommission sich mit dem Fall beschäftigt. Dies aufgrund der Pressemitteilungen. Ob sich auch das Standesgericht mit dem Thema beschäftigt, ist laut der Zeitung nicht bekannt. Erni und auch der Anwaltsverband nahmen dazu nicht Stellung.
Inwiefern ein Interessenskonflikt vorliegt, wird die Aufsichtskommission nun prüfen. Erni kam als Verteidiger von Blatter nie zum Einsatz. Zwei Vertretungen vor der Disziplinar- und Ethikkommission und vor dem Lausanner Sportgericht absolvierte Erni zwar. Aber in einem Prozess gegen die Bundesanwaltschaft kam er nie zum Einsatz.