Luzern verlangt jetzt 100 Stutz fürs Reisebus-Parkieren
Luzern geht neue Wege gegen den Massen-Tourismus. Reisecars müssen für einen Parkplatz bald 100 Franken zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Reisecars müssen in Luzern künftig fürs Parkieren und Abladen 100 Franken zahlen.
- Die Gebühr wird voraussichtlich ab März 2025 an zentralen Plätzen in der Stadt gelten.
- Die SVP war als einziges Lager dagegen: Luzern könnte an Attraktivität verlieren.
Es ist ein bekanntes Bild für Stadtluzernerinnen und -luzerner: Dutzende Reisebusse stehen verteilt in der Leuchtenstadt und laden Touris ab.
An schönen Tagen im Sommer halten durchschnittlich 280 (!) Reisecars in der Nähe des bekannten Löwendenkmals. Das sind zu viele, sind sich viele Anwohnerinnen und Anwohner einig.
Das Luzerner Stadtparlament sieht dies gleich – es fordert weniger Reisebusse. Deshalb wurde mit einer grossen Mehrheit entschieden, dass die Gefährte bald fürs Parkieren zahlen müssen, berichtet das SRF.
Neue Parkgebühr einmalig in der Schweiz
Ab März 2025 müssen Reisecars, die im Luzerner Stadtzentrum anhalten, 100 Franken blechen. Das ist einmalig für die Schweiz – keine andere Stadt kennt solch eine Gebühr.
Von der Regelung betroffen sind der Schwanenplatz, der Kasernenplatz und der Löwenplatz. Dazu soll mit einem «Slot-Management» die Verteilung der Reisebusse besser geregelt werden. Dieses Lenkungssystem folgt voraussichtlich im Jahr 2026.
Besonders angetan von der neuen Gebühr ist die städtische SP. «Luzern steht mit dem neuen Reisebusregime an einem Wendepunkt in der Verkehrspolitik», so Grossrätin Caroline Rey.
SVP: Luzern könnte an Attraktivität einbüssen
Anders sieht das Patrick Zibung von der SVP. Besonders das Slot-Management ist dem Grossrat ein Dorn im Auge.
«Es ist in der Schweiz bisher einmalig und bedeutet einen Mehraufwand», sagt Zibung zum Sender. Dadurch bestehe das Risiko, dass die Stadt an Attraktivität einbüsse.
Die Fraktion der Rechtspartei war dementsprechend als einziges Lager gegen die neuen Massnahmen.
Ganz so schlimm wie die SVP sieht dies nicht einmal der Luzerner Tourismusverantwortliche. Doch in den Souvenirshops in der Altstadt führe die neue Gebühr zu Unsicherheiten: «Sie können noch nicht abschätzen, wie viel Umsatz sie einbüssen werden», so Marcel Perren.