Macht ein Büsi-Hasser Aargauer Dorf unsicher?

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Brugg,

In Wallbach AG soll ein Tierquäler sein Unwesen treiben. Mehrere Personen berichten über Zwischenfällen mit ihren Büsis.

Katze
Treibt in Wallbach AG ein Katzenhasser sein Unwesen? (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau warnt: In ihrem Dorf sei ein Katzenhasser unterwegs.
  • Andere berichten von ähnlichen Erlebnissen mit ihren Katzen.
  • Die Kapo Aargau spricht von Gerüchten.

Die Aargauerin Katharina R.* ist entsetzt. In den sozialen Medien teilt sie einen schlimmen Verdacht und warnt: «Wie es aussieht, haben wir einen bösen Katzenhasser in Wallbach.»

Vor ein paar Tagen sei ihre Katze «wie ein Fussball weggekickt» worden. Das schliesst sie aus den Verletzungen ihrer Katze. Das Tier erlitt ein grosses Hämatom am Bauch und Schmerzen im Nackenbereich.

Für sie ist klar: Jemand muss die Katze am Nacken gepackt und sie getreten haben.

Mehrere Personen berichten von ähnlichen Vorfällen

Andere Einwohner teilen ähnliche Erlebnisse: Mehrere Personen berichten davon, dass ihre Katzen vergiftet wurden, von vergammeltem Fleisch ist die Rede.

Eine Userin teilt ein Bild von einem verletzten Tierbein, das angeblich irgendwo eingeklemmt gewesen wurde. Zum Glück sei nichts gebrochen gewesen.

Katzen
Einwohnerinnen aus Wallbach sorgen sich um ihre Büsis. - Facebook

Ein anderer berichtet, dass seine Katze plötzlich zehn Tage verschwand. Danach sei sie «völlig verstört» mit Schmerzen an der Hüfte nach Hause gekommen.

Später sei sie nochmals raus und wieder für eine Woche nicht mehr nach Hause gekommen.

Bist du eher Hunde- oder Katzenfan?

Und plötzlich hätten sie seine Nachbarn im Garten gefunden – «ohne Schwanz». Er berichtet, wie er daraufhin seine Katze einschläfern musste, da alle Nerven durchgetrennt gewesen seien.

«Warnmeldungen steigern die Verunsicherung»

Treibt in Wallbach AG also ein Tierquäler sein Unwesen?

Bernhard Graser von der Kantonspolizei Aargau will nicht recht dran glauben. Er erklärt bei Nau.ch: «Gerüchte über Katzen- oder Hundehasser, die in böswilliger Absicht Giftköder auslegen, sind ein Phänomen, das wir nur allzu gut kennen.»

Er könne aus Erfahrung sagen, dass bei solchen angeblichen Serien oft viel Hörensagen mitspiele.

Dabei seien solche Aufrufe in den sozialen Medien nicht förderlich: «Zwar gut gemeint, steigern diese Warnmeldungen bloss die Verunsicherung.»

Und tatsächlich: In den Kommentaren finden sich auch besorgte Katzenhalter, die sich die Frage stellen: Ist es denn nun sicher, ihre Katzen in Wallbach AG frei herumlaufen zu lassen?

Jede verschwundene, vielleicht überfahrene Katze wird laut Graser dann diesen Vorgängen zugeordnet. Und hinter jeder Verletzung werde ein Tierhasser vermutet.

«Keinen einzigen Fall» gefunden

Meist bestehe für die Polizei das Problem, dass sie die besagten Vorfälle nicht einordnen kann.

So auch hier: «Bei meinen Abklärungen habe ich weit ins letzte Jahr hinein keinen einzigen Fall aus Wallbach gefunden», erklärt Graser.

Das muss ihm zufolge nicht heissen, dass tatsächlich keine Anzeigen vorliegen – das sei jedoch nicht einfach herauszufinden.

Auch die Kleintierklinik am Sonnenberg nahe Wallbach AG erklärt auf Anfrage von Nau.ch, keine Kenntnis von den Vorfällen zu haben.

Tierquäler lässt sich nicht ausschliessen

Trotzdem – ausschliessen, dass wirklich ein Tierquäler sein Unwesen treibt, kann man nicht.

Bernhard Graser von der Kapo gibt zu bedenken: «Tatsache ist natürlich, dass es nachweisbar Fälle gibt, wo Leute Katzen in verwerflicher Weise bewusst verletzen.»

Leider liessen sich diese Delikte nur selten aufklären, wodurch auch hier bei Betroffenen und in der Nachbarschaft grosse Verunsicherung zurückbleibe.

Hast du ein Büsi?

«Dennoch besteht bei Freigänger-Katzen immer ein gewisser Unsicherheitsfaktor, was Verletzungen und andere Vorkommnisse betrifft.» Das sagt Graser, der selbst Katzenhalter ist, aus Erfahrung.

Das Fazit der Aargauer Polizei: Anzeigen wegen bewusstem Quälen oder Töten von Katzen seien glücklicherweise eher selten.

«Eindeutig häufiger sind Gerüchte, wo Tatsachen und Vermutungen vermischt werden und die für viel Verunsicherung sorgen.»

* Name von der Redaktion geändert.

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Kommentare

User #8963 (nicht angemeldet)

Einfach nur primitiv diese Kommentare hier. Die Menschheit ist am verblöden. Es gibt Menschen die machen sich halt Sorgen um ihre Katzen. Und meistens ist ja an solchen Gerüchten auch was dran. Und überigens man kann Freigängerkatzen nicht von heute auf morgen nicht mehr rauslassen! Also lasst bitte die niveaulosen dummen Kommentare.

User #6225 (nicht angemeldet)

Ich mag keine Menschen

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