Madonna mit Kind von Anthonis Van Dyck im Tessin entdeckt
Ein seit Jahrhunderten verschollenes Gemälde von Anthonis van Dyck ist in einer privaten Sammlung im Tessin wieder aufgetaucht.
Im Tessin ist ein Gemälde des flämischen Barockmalers Anthonis van Dyck (1599–1641) wieder aufgetaucht. «Die Jungfrau mit dem Kind» ist vor vierhundert Jahren in seiner Werkstatt entstanden. Dann hat sich die Spur verloren.
Das nun gefundene Werk ist ein 61 mal 48,2 Zentimeter grosses Ölgemälde. Anthonis van Dyck und seine Gehilfen haben es um 1625 gemalt. Nun ist es bei einem privaten Sammler im Tessin aufgetaucht.
Es gehört laut Fachleuten zu einem Zyklus von drei Gemälden, die sich alle mit demselben Thema auseinandersetzen. Die beiden anderen Werke befinden sich im Metropolitan Museum of Art in New York und in der Sammlung der Bob Jones University in Greenville im US-Staat South Carolina.
Echtheit durch Experten bestätigt
Das nun gefundene Werk «Die Jungfrau mit dem Kind» hatte das Labor für Kulturgüteranalyse der Universität Bologna zusammen mit dem Franzosen Pascal Cotte im vergangenen April und Mai untersucht. Sie haben erste Ergebnisse von Historikern zur Echtheit bestätigt.
Cotte wurde im Übrigen bekannt mit seinen Multisprektralscans von Leonardo da Vincis «Mona Lisa» und «Dame mit Hermelin» in den Jahren 2004 und 2007. Van Dycks «Die Jungfrau mit dem Kind» zeigt Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoss. Die Jungfrau Maria ist in Dreiviertelansicht dargestellt.
Sie trägt ein rotes Kleid mit blauem Mantel und einer braunen Drapierung, die ihr über ihre linke Schulter gleitet. Das nackte Kind, dessen Oberkörper seiner Mutter zugewandt ist, liegt auf einem weissen Tuch, sein Gesicht an die Brust der Mutter geschmiegt, dem Betrachter verborgen. Im Hintergrund zeichnet sich eine Landschaft ab.