Mami verzweifelt – Kind isst nur 15 Lebensmittel
Die sechsjährige Laura ist ein sogenannter «Picky Eater», also wählerisch beim Essen. Sie isst insgesamt nur 15 Lebensmittel.
Das Wichtigste in Kürze
- Laura (6) ist ein «Picky Eater»: Sie isst nur 15 Lebensmittel.
- Für ihre Mutter ist das eine Herausforderung.
- Den Einkauf muss sie jeweils ganz nach ihren Töchtern richten.
Etwas «schnäderfräsig» sind wohl so einige Kinder. Rosenkohl, Spinat oder Brokkoli gehören zu den Endgegnern vieler Eltern.
Doch gerade letzteres ist für Fabienne Puckelwaldt eines von wenigen Lebensmittel, mit denen sie überhaupt noch kochen kann.
Die SRF-Sendung «Puls» berichtet in einer Reportage über Puckelwaldt und ihre sechsjährige Tochter.
Diese ist ein sogenannter «Picky Eater» (Deutsch: «Wählerische Esserin»). Nur 15 Lebensmittel mag das Mädchen essen – und auch diese nur unter bestimmten Bedingungen.
So müssen die Erdbeeren beispielsweise von der Nachbarin sein. Ei schmeckt nur im Salat und Mozzarella muss in Form von kleinen Kugeln auf den Teller.
Auch ihre achtjährige Schwester ist sehr wählerisch, was das Essen angeht – wenn auch nicht so sehr wie Laura.
«Nur noch das, was die Kinder essen»
Ihren eigenen Bedürfnissen kann Puckelwaldt schon lange nicht mehr Folge leisten. «Ich hätte jetzt noch Lust auf Zucchetti», sagt sie.
Stattdessen kommt jedoch Brokkoli in den Einkaufswagen. «Ich steuere eigentlich nur das an, was die Kinder essen», so die Mutter.
Für sie sind die grossen Einschränkungen in der Menü-Wahl frustrierend: «Ich habe das langsam alles gesehen», erklärt sie.
Sie hadert mit der Situation: «Das ist so ein Teufelskreis, da kommst du irgendwann nicht mehr raus.»
Eltern lassen Kinder «alles entscheiden» – Expertin warnt
Laura ist mit ihrer «Schnäderfräsigkeit» längst nicht allein. «Diskutiert man heute zu viel mit den Kindern?», fragt «Puls»-Moderatorin Daniela Lager die Ernährungsberaterin Moana Werschler.
Diese sagt: «Ja, das kann ich mir schon vorstellen.» Sie beobachtet, dass die vielen Informationen, die heute von allen Seiten kommen, bei Eltern Verwirrung stiften können.
Einige würden ihr Kind auch «alles entscheiden lassen». Und das könne dazu beitragen, dass es zu einem «Picky Eater» wird, warnt sie.
Werschler kann Puckelwaldt und ihren Töchtern schliesslich helfen: Nach acht Wochen isst Laura immerhin schon 24 Lebensmittel.
Am meisten habe das Mami jedoch an sich selbst gearbeitet. Sie sei jetzt gelassener und könne gemeinsame Mahlzeiten wieder mehr geniessen.