Marco Chiesa nimmt Städte ins Visier – Petra Gössi will Flexibilität
Es gab zwei Voten zum Schweizer Nationalfeiertag: FDP-Chefin Petra Gössi ruft zu Flexibilität auf – SVP-Präsident Marco Chiesa nimmt die Städte ins Visier.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Parteispitzen von FDP und SVP haben zum 1. August Video-Botschaften veröffentlicht.
- Petra Gössi hat ihre Partei zu mehr Flexibilität aufgerufen.
- Marco Chiesa hat dagegen die Städte ins Visier genommen.
Die Parteispitzen von FDP und SVP haben sich zum Nationalfeiertag am Sonntag mit unterschiedlichen Voten an die Öffentlichkeit gewandt. FDP-Chefin Petra Gössi rief ihre Partei zu Flexibilität auf. SVP-Präsident Marco Chiesa nahm mit markigen Worten die Städte ins Visier.
«Dem veränderten Ökosystem anpassen»
Gössi wandte sich in einer Video-Botschaft zum 1. August vor allem an ihre freisinnigen Parteimitglieder. Wie ein jahrhundertealter Baum müsse sich die FDP ständig dem veränderten Ökosystem anpassen.
Dies, um nicht plötzlich um das Überleben kämpfen zu müssen. Es brauche Flexibilität und Lösungen für die wichtigsten politischen Probleme, sagte die 45-jährige Schwyzerin.
Als eine der grössten Herausforderungen für die Schweiz nannte Gössi die demografische Entwicklung. Es brauche echte Reformen bei der Altersvorsorge. Sie rief zudem zur Verteidigung der liberalen Wirtschaftsordnung mit entsprechenden Reformen auf. Dies angesichts der Corona-Krise und dem ungeklärten Verhältnis zu Europa.
Marco Chiesa schiesst gegen Städte
SVP-Parteipräsident Marco Chiesa pries ebenfalls in einer Videorede die Schweiz. Und zwar als Ort der direkten Demokratie, der Unabhängigkeit, des Föderalismus sowie der Vielfalt der Sprachen und Kulturen. Der 46-jährige Tessiner sah allerdings vor allem die Freiheit durch einen Stadt-Land-Graben bedroht.
Die «linken Städte» würden «Schmarotzer-Politik» betreiben, die es zu bekämpfen gelte. Die «Luxus-Linken» und «Bevormunder-Grünen» lebten «abgehoben in ihren Blasen, ohne Bezug zur Realität der meisten Menschen in diesem Land». Gleichzeitig profitierten sie von Transferzahlungen der Landschaft. Den Städten, die eine schädliche Politik betrieben, müsse Geld entzogen werden.