Mellingen AG: Gemüsefirma baut wegen Lärmklage 60-Meter-Mauer
Das Mellinger Unternehmen Frigemo erhielt bereits mehrere Beschwerden aufgrund von Lärmbelästigung. Nun stellt es eine Mauer auf, die einem Schutzwall gleicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Verarbeitung von Gemüse bei Frigemo erzeugt eine hohe Lärmkulisse.
- Deshalb haben Anwohner bereits mehrmals eine Beschwerde eingereicht.
- Aufgrund einer Lärmklage baut die Firma in Mellingen nun eine lange Mauer.
Die Frigemo AG in Mellingen verarbeitet im Jahr rund 10'000 Tonnen Gemüse zu Fertiggerichten. Dabei entsteht scheinbar eine hohe Lärmemission.
Um diese zu bekämpfen, griff das Unternehmen nun zu einer ungewöhnlichen Massnahme: Aktuell errichtet sie einen «Burgwall» aus Granitstein um ihr Betriebsgelände.
In der Vergangenheit gab es wiederholte Beschwerden über die Geräuschbelastung durch Anlieferungen und Verarbeitungsprozesse. Es kam sogar so weit, dass die Polizei gerufen und schliesslich eine offizielle Lärmbeschwerde eingereicht wurde.
Granitmauer als Antwort auf Beschwerden
Jetzt reagiert das Unternehmen mit dem Bau einer Mauer aus Granitstein rund um das Gelände: Sie soll 60 Meter lang und 2,5 bis 4,5 hoch werden. Mit ihrer Hilfe solle das Lärmschutzgesetz eingehalten werden.
Die Länge von 60 Metern hört sich in den Ohren vieler übertrieben an. Ingenieur Andreas Hofmann erklärt laut «Agrovia Today», dass dies nötig sei, «um die Schallquellen gegenüber dem zu schützenden Wohngebiet abzudecken». Bereits im Sommer wurden Lärmschutzmatten montiert, um die Wirkung der Mauer zu simulieren.
Bau bereits gestartet
Das Baugesuch für die Mauer wurde bereits vor einem Jahr eingereicht und es gab keine Einwände. Die Bauarbeiten konnten rechtzeitig vor Beginn der Gemüsesaison starten, in der die Lärmemissionen besonders hoch sind. Die Kosten für das Projekt belaufen sich laut Baugesuch auf 350'000 Franken.
Aber nicht nur an den Menschen wurde gedacht: Für Vögel wurden Nischen in die Mauer eingebaut, damit sie dort nisten können.