MEM-Branche am Anfang eines Nachkrisen-Booms

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Zürich,

Nach der Corona-Krise kann sich die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie langsam wieder erholen und steht am Anfang eines Booms.

MEM-Branche
Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie hatte es während Corona nicht leicht. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/SIGGI BUCHER

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Coronapandemie steht die MEM-Branche vor einem Boom.
  • Das Geschäftsklima wird von den meisten KMU der Branche als positiv eingeschätzt.

Nach dem Einbruch wegen Corona geht es für die Firmen der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) steil bergauf: Die MEM-Branche befinde sich am Anfang eines Nachkrisen-Booms, stellte der Branchenverband Swissmechanic anhand einer Umfrage fest.

Zum ersten Mal seit zwei Jahren habe die Mehrheit der befragten KMU der MEM-Branche das Geschäftsklima als positiv eingeschätzt. Dies schrieb Swissmechanic am Donnerstag in einem Communiqué.

Die meisten Indikatoren - von den Aufträgen über die Umsätze bis zur Kapazitätsauslastung - stünden klar auf Expansion. Bei den Margen und Arbeitsplätzen sei die Trendwende nun ebenfalls erreicht.

Viele Mitglieder schätzen die Lage als günstig ein

Nach zwei Jahren im roten Bereich habe der Swissmechanic-Geschäftsklima-Index im Juli 2021 deutlich in den grünen Bereich gedreht. Drei Viertel der befragten Mitgliedsunternehmen des Verbandes schätze die Lage als (eher oder sehr) günstig ein. Noch im April dieses Jahres sah es weniger als die Hälfte so (46 Prozent).

Die Erholung in der MEM-Branche habe im zweiten Quartal 2021 weiter Schwung gewonnen: Die Auftragseingänge und Umsätze seien gegenüber dem Vorjahresquartal stark gestiegen, was teilweise am starken Einbruch ein Jahr zuvor liege. So Swissmechanic. Ähnliches gelte auch für die MEM-Exporte, die rekordverdächtig zugelegt hätten. Neu zeichne sich im zweiten Quartal auch bei den Margen und dem Personal eine Trendwende ab.

Die Kapazitätsauslastung stieg im Juli 2021 auf 92 Prozent und ist damit höher als vor der Krise. Im Januar 2020, vor Ausbruch der Pandemie, waren die Kapazitäten lediglich zu 85 Prozent ausgelastet gewesen. Danach sackte die Auslastung bis auf 70 Prozent im Juli 2020 ab. Seither geht es wieder steil nach oben.

Viele neue Aufträge

Und die Aufträge sprudeln herein. So berichteten 70 Prozent der befragten Firmen von einem Bestellungszuwachs von April bis Ende Juni gegenüber dem Vorjahresquartal. Lediglich 8 Prozent der Unternehmen erhielten weniger Aufträge.

Im Startquartal waren erst bei 40 Prozent der Firmen die Auftragsbücher dicker geworden. Im Schlussquartal 2020 waren es nur 14 Prozent.

Auch die Umsätze sind bei 60 Prozent der Unternehmen im zweiten Quartal geklettert. Im ersten Quartal hatte erst 35 Prozent der Firmen mehr Umsatz gemacht, im vierten Quartal 2020 lediglich 11 Prozent.

swissmem industrie
In der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie zeichnet sich ein Nachkrisen-Boom ab. - Keystone

Die Betriebsgewinnmarge (EBIT) hat sich bei 46 Prozent der Unternehmen zwischen April und Ende Juni verbessert. Im Startquartal waren es erst 23 Prozent gewesen.

Nun erweisen die Lieferengpässe und die Preiserhöhungen bei den Vorprodukten als Folge der Aufholjagd als Bremsklötze für die Branche. So kämpften die Firmen mit der Knappheit an Rohmaterialien und Zwischenprodukten wie beispielsweise Mikrochips, schrieb Swissmechanic.

Boom wird sich fortsetzten

Trotz der Probleme bei den Lieferketten sei damit zu rechnen, dass sich der junge Boom in der Branche fortsetzen werde. Das erklärte Swissmechanic-Direktor Jürg Marti. Zunehmend dürfte dabei auch der MEM-Arbeitsmarkt Schwung aufnehmen.

So haben 26 Prozent der Firmen mehr Personal eingestellt, während nur noch 17 Prozent Stellen abgebaut haben. Im Startquartal hatten noch 29 Prozent Jobs gestrichen, während nur 12 Prozent mehr Leute angeheuert haben.

Auch die Zukunft sieht gut aus. 55 Prozent der Firmen erwarten im dritten Quartal mehr Aufträge und 59 Prozent mehr Umsatz. Bei den EBIT-Margen rechnen 42 Prozent mit einer Verbesserung. Bei 28 Prozent der Unternehmen steigt der Personalbestand, während nur noch 5 Prozent abbauen.

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