Stadt Luzern

Millionär flüchtet in die Schweiz – «Spare so 1,3 Millionen»

Redaktion
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Luzern,

Ein norwegischer Immobilien-Millionär flüchtet vor hohen Steuern in die Schweiz. Was ihm an der Schweiz gefällt – und was nicht.

tord kolstad
Tord Kolstad in einem seiner Büros in Norwegen. Mittlerweile lebt er in Luzern. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Tord Kolstad (51) hat ein geschätztes Vermögen von 190 Millionen Franken.
  • Weil in seiner Heimat die Steuern stark gestiegen sind, ist er nach Luzern ausgewandert.
  • Im Gespräch mit Nau.ch erzählt er, was er hier mag – und was nicht.

«Mein Leben war bisher die Arbeit. In der Schweiz hat sich das geändert.» Der norwegische Multi-Millionär Tord Kolstad (51) flüchtete vergangenen Oktober nach Luzern. Über 3000 Kilometer von seiner Heimat Bodø entfernt.

Aber nicht des Vierwaldstättersees oder der Uhren wegen. «Es geht nur um die Steuern», sagt der Tycoon ganz offen.

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Die norwegische Stadt Bodø liegt rund 3000 Kilometer von Luzern entfernt. - Google Maps

Damit ist Kolstad bei weitem nicht allein. Die gestiegenen Steuern treiben die schwerreichen Norweger in Scharen hierher. Neben Golfprofi Kristoffer Reitan (25) und seiner Schwester (22, zusammen 209 Millionen Franken) ist auch der Vater von Fussball-Superstar Erling Haaland (22), Alf-Inge Haaland (50 Jahre, drei Millionen Franken im 2022) geflüchtet. Sein Umzug nach Andermatt UR bringt ihm in seiner alten Heimat viel Kritik.

«Spare in Luzern 1,3 Millionen Franken im Jahr»

Kolstad in Luzern betont: «Mir geht es nicht darum, keine Steuern zu zahlen. Sondern um die Verteilung. Die Reichen trifft es unverhältnismässig hart.» Vater Haaland etwa zahlte letztes Jahr umgerechnet rund 190'000 Franken Steuern bei einem Vermögen von drei Millionen Franken.

Immo-Millionär Kolstad spart dank Luzern laut eigenen Aussagen «1,3 Millionen Franken» – im Jahr.

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Der Norweger Tord Kolstad hat ein geschätztes Vermögen von 190 Millionen Franken. - zVg

In der Schweiz gefällt es ihm aber auch abseits des Portemonnaies sehr gut. Zusammen mit seiner Frau und der zehnjährigen Tochter – seine anderen Kinder (20, 18 und 16) blieben in Norwegen – lebt er in einer Mietwohnung im noblen Quartier Neustadt. «Auch ich spürte, dass es nicht einfach ist, hier eine Wohnung zu finden», sagt er. Diese ist ohnehin nur eine Zwischenlösung, langfristig will er eine Immobilie kaufen.

Würden Sie wegen der Steuern umziehen?

Morgens geht er mit dem Hund spazieren

Und er vermietet bereits selbst – ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnungen. «Ich kann bereits die Miete erhöhen», schmunzelt er in Anspielung auf den gestiegenen Referenzzinssatz.

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In Luzern lassen sich immer mehr reiche Norweger nieder – auf der Flucht vor hohen Steuern im Heimatland. - pexels

Aber Tord Kolstad ist nicht bloss zum Arbeiten hier. Kurz vor dem Gespräch am Mittag war er bereits mit seinem Hund, der Frau und Tochter spazieren. «In Norwegen bin ich fünf bis sechs Tage pro Woche ins Büro gegangen. Jetzt habe ich ein Homeoffice und ein Stadtbüro, das ich mir mit anderen Norwegern teile», sagt er.

Weil er nun weiter weg ist, müsse er sich weniger um die Details seiner Firma in Norwegen kümmern. «Also habe ich in der Schweiz mehr Freizeit», freut er sich.

Es kommen noch viel mehr reiche Norweger

Und die geniesst er. «Die Schweiz ist perfekt zum Reisen», lobt er. Er habe nirgends auf der Welt so gute Züge, Strassen, Schulen und ein Gesundheitssystem erlebt. «Vieles ist hier besser als überall sonst», sagt Kolstad.

Nicht einmal am Volk hat er etwas auszusetzen. «Ich habe gehört, dass Schweizer distanziert sind. Davon spüre ich nichts.» Er habe seine Nachbarn zum Kaffee eingeladen und übe fleissig Deutsch in der Sprachschule.

Nur über eines staunt er: «Das Essen im Supermarkt hier ist noch teurer als in Norwegen!»

Das werden bald wohl noch mehr seiner Landsleute merken. «Mich rufen mehrmals pro Woche Norweger an, die meinen Rat zum Umzug hierher brauchen.»

Kommentare

User #1893 (nicht angemeldet)

"Er Schmunzelt, dass er bereits die Miete erhöhen könnte" - Hat aber keinesfalls eine Idee, warum jemand mit 190 Millionen Franken Vermögen gerne der Gesellschaft was Retour geben sollte. Genau deshalb geht es doch bergab mit der Gesellschaft.

User #3360 (nicht angemeldet)

Das gibt es in Norwegen auch.

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