Jetzt beginnt das grosse Zittern vor teureren Mieten
Durch die Erhöhung des Referenzzinssatzes dürften die Mieten nun ansteigen. Nau.ch hat in Zürich nachgefragt, ob Mieter Angst vor einer Erhöhung haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Erhöhung des Referenzzinssatzes führt zu höheren Mietzinsen.
- Viele Menschen wurden brieflich bereits über eine Erhöhung informiert.
- Nau.ch hat in Zürich nachgefragt, ob Mieter Angst davor haben.
Der Referenzzinssatz wurde erstmals seit 15 Jahren erhöht und liegt nun auf 1,5 Prozent. Durch die Anhebung von 0,25 Prozent darf der Mietzins um drei Prozent erhöht werden. Dies ab Oktober.
Eine Mietzinserhöhung von bis zu drei Prozent ist aber nur zulässig, wenn die früheren Zinssenkungen an die Mieter weitergegeben wurden. Um Mietverträge anpassen zu können, müssen diese auf dem vorherigen Zinssatz von 1,25 Prozent basieren.
Nau.ch hat bei verschiedenen Mietern in Zürich nachgefragt, ob sie Angst vor einer teureren Miete haben. Und ob sie schon über eine Mieterhöhung informiert wurden.
Corinne wurde bis jetzt noch nicht über eine Mietzinserhöhung informiert. Sie habe jedoch «wie alle anderen Angst» davor. Sie meint jedoch auch, dass eine Erhöhung wohl unumgänglich sei. Immerhin: Sie könne es sich jedoch leisten, «ein paar hundert Franken mehr» zu bezahlen.
Viele Fragen stehen im Raum
Auch Robin hat bis jetzt keinen solchen Brief erhalten. Angst davor hat er trotzdem: Immer häufiger höre man, wie andere davon betroffen seien. Da Robin in einer WG lebt, müsste er bei einer Erhöhung des Mietzinses mit seinem Mitbewohner sprechen, wie es weitergeht.
Für Urs stehen viele Fragen im Raum: «Wann wird die Erhöhung stattfinden, wie hoch wird sie ausfallen?» Weiter fragt er sich, welche Mechanismen dahinter stecken. Sollte es zu einer teureren Miete kommen, würde er in Betracht ziehen, nach einer neuen Wohnung zu suchen.
«Zahle ab Oktober 6,6 Prozent mehr Miete»
Die Zürcherin Melanie H.* (37) hat das Formular für die Mietzinserhöhung schon Anfang Woche erhalten. Und staunt: «Ich zahle ab Oktober nicht nur drei, sondern 6,6 Prozent mehr Miete.»
Denn: Für drei Prozent ist der gestiegene Referenzzinssatz verantwortlich. Obendrauf kommen aber auch noch die Teuerung (2,1 Prozent) und die allgemeine Kostensteigerung von 0,5 Prozent pro Jahr.
Weil Melanie seit drei Jahren keine Mieterhöhung hatte, macht die Kostensteigerung bei ihr nun 1,5 Prozent aus. «Für mich ist das verkraftbar», so die Zürcherin zu Nau.ch. «Aber ich hoffe, dass nächstes Jahr nicht schon die nächste Erhöhung kommt.»
*Name der Redaktion bekannt.