Norwegen-Millionäre klagen nach Flucht in Schweiz über Homeoffice
Mehr und mehr Norweger lassen sich in der Schweiz nieder. Um den Zusammenhalt zu stärken, schaffen drei davon nun Coworking-Spaces für ihre Landsleute.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen massiver Steuererhöhungen zieht es immer mehr Norweger in die Schweiz.
- Weil sie sich an der hiesigen Homeoffice-Praxis nerven, wollen sie Bürogemeinschaften.
Norwegen erlebt derzeit einen Exodus von Multimillionären. Scharenweise verlassen sie ihr Zuhause, um die massiven Steuererhöhungen unter Ministerpräsident Jonas Gahr Støre zu umgehen.
Ihr Hauptziel ist dabei die Schweiz. Allein im letzten Jahr liessen sich mehrere Dutzend reiche Norweger hierzulande nieder. Unter ihnen befinden sich unter anderem die beiden IT-Investoren Rune Syversen und Jens Rugseth. Allein Rugseths Vermögen soll 50 Millionen betragen.
Sie zogen in der ersten «Sveits-bølge», also in der ersten «Schweizer Welle» nach Luzern. Damals galten sie noch als die ersten, inzwischen aber zählt die Stadt am Vierwaldstättersee deutlich mehr ihrer Landsleute.
Coworking statt Homeoffice
Ganz zufrieden mit ihrer Exilheimat sind sie aber nicht – im Gegenteil. Sie stören sich vor allem am eintönigen Homeoffice, wie Jens Rugseth gegenüber der «Handelszeitung» erklärt. «Sie wünschen sich ein Arbeitsumfeld, wo sie andere Leute mit dem gleichen Hintergrund treffen und mit ihnen zusammenarbeiten können.»
Der Norweger hat deshalb mit seinen Arbeitskollegen Rune Syversen und Peter Sturme, Partner bei der norwegischen Investmentbank ABG Sundal Collier, eine Firma namens «Nordic Coworking Luzern» gegründet.
Ihr Ziel: «Wir werden Coworking-Spaces in Luzern starten, in denen bis zu 30 Leute Bürofläche mieten können», so Rugseth. «Hoffentlich wird das allen zugutekommen, die Geschäftsmöglichkeiten in der Schweiz und im Ausland entwickeln.»