Missstände bei RTS: «Le Temps»-steht zu Enthüllungen
Im vergangenen Jahr hat «Le Temps» über Missstände beim Westschweizer Radio Télévision Suisse RTS berichtet. Die Chefredaktion steht zu den Enthüllungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ende Oktober machte «Le Temps» Missbrauch im Westschweizer Fernsehen RTS publik.
- Die Chefredaktorin der Zeitung verteidigte nun die Enthüllungen.
Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» steht zum Inhalt ihrer Enthüllungen um sexuelle Belästigung beim Westschweizer Radio Télévision Suisse RTS. Dies auch nach den Schlussfolgerungen der von der SRG in Auftrag gegebenen externen Untersuchungen. Die Chefredaktion betont die Qualität der Arbeit ihrer Journalisten.
«Es ist normal, dass es Unterschiede zwischen den Ergebnissen dieser Untersuchung und jenen der SRG geben kann.» Dies sagte «Le Temps»-Chefredaktorin Madeleine von Holzen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Recherchen von «Le Temps» basierten nicht auf genau denselben Quellen wie jene der SRG.
«Le Temps» enthüllte sexuelle Belästigung bei RTS
Am 31. Oktober hatte «Le Temps» enthüllt, dass es innerhalb von RTS während Jahren zu Mobbing und zu sexueller Belästigung gekommen sei. Dies unter Berufung auf anonyme Quellen. Die Befragten berichteten in der Recherche von offener Belästigung, ungewollten Küssen, anzüglichen Kommentaren und systematischem Machtmissbrauch.
Einer der Beschuldigten, der damalige RTS-Starmoderator Darius Rochebin, reichte im November eine Strafanzeige wegen Verleumdung gegen «Le Temps» ein.