Mitholz-Affäre: Strafanzeige wegen Nötigung gegen Blausee-Präsident
Die mutmassliche Umweltverschmutzung des Blausees in Mitholz BE zieht weiter ihre Kreise. Nun hat «Vigier» Strafanzeige wegen Nötigung eingereicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Blausee in Mitholz BE wurde mutmasslich die Umwelt verschmutzt.
- Die Blausee AG macht unter anderem die Firma Vigier für das Fischsterben verantwortlich.
- Vigier hat nun Strafanzeige gegen Blausee-Präsident Stefan Linder eingereicht.
In der Affäre rund um mutmassliche Umweltverschmutzung und Fischsterben am Blausee im Berner Oberland schlägt die Firma «Vigier» zurück: Eine Tochterfirma hat gegen den Verwaltungsratspräsidenten der «Blausee AG» eine Strafanzeige eingereicht.
Christoph Scheurer, Informationsbeauftragter der Berner Generalstaatsanwaltschaft, bestätigte am Montag eine entsprechende Meldung der Zeitung «Sonntagsblick».
Eingereicht hat die Strafanzeige das zum Vigier-Konzern gehörende «Steinbruch- und Hartschotterwerk Blausee-Mitholz» (SHB).
Blausee AG wirft SHB Umweltverschmutzungen vor
Verwaltungsratspräsident und Mitinhaber des Ausflugsziels Blausee mit Hotel und Fischzucht ist der Gründer des «Swiss Economic Forum», Stefan Linder. Laut «Sonntagsblick» soll er Angestellte einer Transportfirma kontaktiert haben, welche verunreinigtes Material in Steinbruch Mitholz abgelagert haben soll.
Linder war am Montag für die Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht zu erreichen. Die Blausee AG wirft der SHB Umweltverschmutzungen vor. Das Unternehmen reichte im Sommer Strafanzeige ein, nachdem es wiederholt zu massiven Fischsterben in der Fischzucht beim Blausee gekommen war.
Linder vermutet, dass giftige Rückstände von illegal auf dem Steinbruch abgelagertem Tunnelschotter aus dem Lötschberg-Scheiteltunnel der Grund dafür sind. Derzeit wird dieser Tunnel saniert.
Belastete Materialien auf Steinbruch gelagert
Kürzlich wurde bekannt, dass nicht nur Gleisschotter und Eisenbahnschwellen, sondern auch andere belastete Materialien abgelagert wurden – so etwa Pressschlamm.
SHB bestreitet, das Grundwasser verschmutzt zu haben. Laut Kanton Bern gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Ablagerung von Material im Steinbruch und dem Fischsterben im Blausee. Dieser könne aber auch nicht ganz ausgeschlossen werden.
