Musée de l’Elysée erhält 100 Picasso-Fotografien von Kriegsreporter
Das Lausanner Musée de l’Elysée hat vom Kriegsreporter David Douglas Duncan 100 Fotografien von Maler Picasso aus seiner Privatsammlung geschenkt bekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kriegsreporter David Douglas Duncan schenkt dem Museum Photo Elysée 100 Fotografien.
- Diese zeigen den Maler Pablo Picasso, die von 1956 bis 1973 entstanden sind.
Das Lausanner Museum Photo Elysée hat eine aussergewöhnliche Schenkung aus der Privatsammlung des amerikanischen Kriegsreporters David Douglas Duncan erhalten: 100 Fotografien, die Pablo Picasso in seinem privaten Umfeld zeigen.
«Es handelt sich um eine Reihe von Vintage-Fotos, die den berühmtesten Künstler des 20. Jahrhunderts bei der Arbeit zeigen und einen Einblick in seinen kreativen Prozess geben». Dies sagte Tatyana Franck, Direktorin von Photo Elysée, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Symbiose von Kunst und Fotografie
Dieses Projekt sei ihr «Abschiedsgeschenk». Am Montag hatte sie ihren letzten Tag als Leiterin der Institution. Sie ist seit 2014 im Amt und verlässt Photo Elysée Ende Januar. Sie wird neue Aufgaben als Leiterin des French Institute Alliance française (FIAF) in New York übernehmen.
Die Fotografien sollen die bildende Kunst mit der Fotografie verbinden. So soll die Zusammenarbeit mit den anderen Institutionen der Plateforme 10 vertiefet werden. Insbesondere mit dem Musée cantonal des beaux-arts (MCBA), so Franck.
Picasso war ein populäres Motiv
Pablo Picasso war der meistfotografierte Künstler seiner Zeit, vor allem in der zweiten Hälfte seines Lebens. Fotografen wie Man Ray, Brassaï oder Lee Miller haben zahlreiche Porträts des Künstlers sowie seiner Lebensgefährtin Dora Maar aufgenommen.
Die letzten Lebensjahre Picassos wurden von René Burri, Edward Quinn und vor allem von David Douglas Duncan (1916-2018) verewigt. Dabei hat Duncan nicht die spektakuläre Inszenierung gesucht, sondern seine Freunde in deren intimen, kreativen Momenten gezeigt.
Den Maestro bei der Arbeit abbilden
Duncan benutzte für die Fotos, die zwischen 1956 und 1973 entstanden sind, eine speziell angefertigte Leica M3D-Kamera. Diese hatte extrem leise Verschlüsse, damit sie den Maestro nicht bei der Arbeit störten. Jedes Bild hat er unter den bestehenden Lichtverhältnissen aufgenommen.
Zwei Porträts von Pablo Picasso und David Douglas Duncan vervollständigen die Schenkung: Eines von Gjon Mili und ein Abzug von Judy Caravaglia.
Die beiden Museen Photo Elysée und mudac (Design) sind derzeit geschlossen. Ihre ersten Ausstellungen werden sie im Juni 2022 zeigen. Bis dahin werden sie im Lausanner Museumsquartier Plateforme 10 ihr neues Gebäude bezogen haben. In dem Quartier in Bahnhofsnähe ist auch das MCBA untergebracht.