Nach Amok-Fahrt: So schützen Schweizer Fasnachtsumzüge ihre Besucher
In Hessen (D) fuhr ein 29-Jähriger mit einem Auto in einen Karnevalsumzug. Hierzulande wird mit Betonblöcken und Lkws versucht, solche Taten zu verunmöglichen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Hessen (D) fuhr am Montag ein 29-Jähriger mit einem Auto in einen Karnevalsumzug.
- In der Schweiz arbeiten die Fasnachtsgesellschaften mit der Polizei zusammen.
- Dies, um die Gefahr solcher Anschläge so gering wie möglich zu halten.
Im hessischen Volkmarsen (D) raste am Montag ein 29-Jähriger in Teilnehmer des Karnevalumzugs. Die traurige Bilanz: 52 Verletzte, darunter 18 Kinder. Sicherheitshalber wurden in der Folge alle Umzüge in Hessen am Montag abgesagt.
Auch in der Schweiz ist Fasnachtszeit. Die Bestürzung ist gross. «Wir haben die Nachricht zum Unglück in Deutschland mit Bestürzung und Mitgefühl aufgenommen», sagt Martin Zbinden von der Fasnachtsgesellschaft Murten.
«Sicherheit steht an erster Stelle»
In der Zähringerstadt findet der Umzug am Wochenende vom 7. bis 9. März statt. «Für uns steht die Sicherheit der Fastnächtler und der Besucher natürlich an erster Stelle», so Zbinden weiter. Das Sicherheitskonzept werde von Jahr zu Jahr mit den Behörden zusammen erarbeitet und angepasst.
Bei der Kapo Fribourg, die dafür mitverantwortlich ist, heisst es auf Anfrage: «Die Gefahr, die von solchen Vorfällen ausgeht, wird schon seit mehreren Jahren berücksichtigt.» Denn leider handle es sich bei der Amokfahrt von Hessen nicht um den ersten derartigen Vorfall.
So würden mit Lastwagen und Betonsockel die Zugänge entsprechend verbaut. Die Fasnacht in Murten sei aber durch die Umzugs-Umgebung nicht prädestiniert für eine Tat wie in Deutschland.
Bauliche Massnahmen gegen Terror
Auch in Bern steht die Fasnacht kurz bevor. Am kommenden Wochenende steppt der Bär durch die Hauptstadt. Die Kapo Bern schreibt auf Anfrage: «An der diesjährigen Berner Fasnacht werden, wie bereits in den Vorjahren, im gesamten Fasnachtsgelände, also in der Innenstadt, zivile und uniformierte Patrouillen unterwegs sein.»
Zudem werde es auch in diesem Jahr «bauliche Massnahmen geben.» Das Sicherheitsdispositiv werde laufend überprüft, wobei «auch aktuelle Ereignisse» berücksichtigt werden.