Nach Bananen-Gate: Berner Sicherheitsdirektor hat Ärger wegen Drohne
Nach der Spesen-Affäre droht dem kantonalen Sicherheitsdirektor von Bern, Philippe Müller, weiteres Ungemach. Dies wegen eines Drohnenflugs in der Innenstadt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Berner Sicherheitsdirektor Philippe Müller erregte mit der Spesenaffäre Aufsehen.
- Nun steht der FPD-Politiker wegen eines Drohnenflugs in der Innenstadt in der Kritik.
- Müller sagt, er habe keine Ausnahmebewilligung benötigt. Ein Experte sieht dies anders.
Anfang Jahr stand der Sicherheitsdirektor des Kantons Bern, Philippe Müller (FDP), wegen der Spesen-Affäre in der Kritik. Müller liess sich Kleinstbeträge – etwa für eine Banane als Znüni – als Spesen abrechnen. Auf Kosten der Steuerzahlenden.
Seither ist der Politiker auch als Bananen-Müller bekannt. Nun droht ihm erneut Ärger – wegen eines Drohnenflugs in der Berner Innenstadt.
Was ist geschehen?
Der 60-Jährige richtet eine Videobotschaft an die Berner Kantonsbevölkerung. Dafür lässt er sich mit einer Drohne filmen. Ein Drohnenpilot startet das Flugobjekt von der Treppe des Berner Rathauses aus. Das Problem: Die Berner Innenstadt ist voller Gebäude und liegt mitten im Anflugperimeter des Flughafens Bern-Belp.
Beim eingesetzten Drohnentyp handle es sich um eine FPV- oder Racing-Drohne, erklärt Profi-Drohnenpilot Stefan Hunziker gegenüber SRF. Er selbst ist im Besitz einer ähnlichen Drohne, die über 1,3 Kilogramm wiegt.
Hunziker ist überzeugt: «In urbanen Gebieten wie der Berner Altstadt ist es verboten, mit solchen Drohnentypen zu fliegen. Diese Drohne muss immer mindestens 150 Meter Abstand zu Gebäuden einhalten. Sie darf nur auf offenem Feld oder in den Bergen fliegen.»
Experte: «Ist der Akku leer, fällt die Drohne einfach vom Himmel»
Der Grund dafür sei, dass FPV-Drohnen über keine einfachen Sicherheitsmerkmale verfügen. Laut dem Experten kann dies gefährliche Folgen haben: «Eine solche Drohne fällt einfach vom Himmel, wenn der Akku leer ist. Anstatt, dass sie automatisch zum Ausgangspunkt zurückfliegt.»
Philippe Müller sieht sich nicht im Unrecht. Sein Regierungssprecher sagt gegenüber SRF, für den Drohnenflug habe es keine Ausnahmebewilligung gebraucht. Die verwendete Drohne habe weniger als 250 Gramm gewogen.
Profi Stefan Hunziker hat jedoch seine Zweifel an dieser Aussage. Zur Erinnerung: Seine vergleichbare Drohne wiegt über 1,3 Kilogramm!