Nach Unfall: Ist 900-Meter-Weg für Zürcher Chindsgi-Kinder zumutbar?
Im September verstarb in Oberrieden ZH ein fünfjähriges Mädchen nach einem Unfall auf dem Weg in den Hort. Eine Mutter fordert mehr Sicherheitsmassnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein fünfjähriges Mädchen ist im September in Oberrieden ZH tödlich verunglückt.
- Es befand sich auf dem Weg vom Kindergarten in den Hort.
- Eltern fordern jetzt mehr Sicherheitsmassnahmen für die Kinder.
Der Tod eines fünfjährigen Mädchens im September beschäftigt in Oberrieden ZH noch immer.
Der Unfall ereignete sich auf dem Weg des Kindes vom Kindergarten zum Hort: Ein Kehrichtlastwagen erfasste das Mädchen und verletzte es tödlich.
Die unmittelbare Reaktion war gross: 4500 Personen forderten in einer Petition eine Verkehrsregelung bei der Unfallstelle vor dem Coop in Oberrieden.
Auch Kindergärten handelten. Sowohl Oberrieden als auch die Nachbargemeinde Thalwil ordneten einen Lotsendienst an.
Während in Thalwil die Massnahme für beide Altersstufen bestehen bleibt, beendete Oberrieden die Wegbegleitung nach den Weihnachtsferien jedoch wieder.
Für manche Eltern unverständlich, wie die «Zürichsee-Zeitung» heute berichtet.
Mutter fordert ganzjährige Begleitung für die Chindsgi-Kinder
«In dem Alter ist ein solcher Weg doch einfach nur gefährlich», sagt eine Mutter.
Sie bezieht sich auf den Weg vom Kindergarten Im Boden bis zum Hort im Langweg. Insgesamt beträgt er 900 Meter.
Dabei müssen vier Strassen überquert und zwei Bahnunterführungen passiert werden.
Die Mutter fordert eine ganzjährige Begleitung der Erstkindergärtler auf diesem Weg. «Viele begleiten ihr Kind ja auch am Morgen in den Kindergarten», sagt sie.
Am Mittag sei dies für berufstätige Eltern jedoch nicht möglich und solle daher durch die Schule organisiert werden.
Weg «ungefährlich und zumutbar»
Die Schule Oberrieden lehnt solche Aufforderungen klar ab: «Der Weg zum Hort und zurück ist Sache der Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten und liegt in deren Verantwortung.»
Der Oberriedner Schulpräsident Janek Lobmaier (SP) bekräftigt: «Die Experten stufen die Schulwege als ungefährlich und für ein Kindergartenkind als zumutbar ein. Die Wege bei uns, zwischen den Kindergärten Boden und Büelhalden und Hort, führen über keine Hauptstrassen.»
Alle Strassenüberquerungen befänden sich ausserdem in Tempo-30-Zonen.
Nichtsdestotrotz wolle man laufend Massnahmen prüfen, so Lobmaier gegenüber der Zeitung. Ausserdem sei auch ein Gespräch mit den Eltern vorgesehen.