National Geographic: «Unsere Berichterstattungen waren rassistisch»
In seiner April-Ausgabe zeigt sich das US-Magazin «National Geographic» äusserst selbstkritisch. Im Leitartikel wird die vergangene Berichterstattung als rassistisch bezeichnet.
Rechtzeitig zum 50. Todestag von Martin Luther King will das US-Magazin «National Geographic» am 4. April eine Spezialausgabe veröffentlichen, in der es um Rassismus geht. Der Leitartikel beleuchtet dabei die vergangene Berichterstattung der Zeitschrift kritisch. Der Titel des Artikels: «Über Jahrzehnte haben wir rassistisch berichtet».
Dabei streicht er vor allem Fotos hervor, die Begegnungen von Eingeborenen mit technologischen Errungenschaften der «westlichen Welt» zeigen. Die Fotos würden diese Menschen als «unzivilisiert» erscheinen lassen.
Dazu hat «National Geographic» einen Geschichtsprofessor beauftragt, die frühere Berichterstattung des Magazins zu analysieren. Professor John Edwin Mason von der University of Virginia kommt dabei zum Schluss, dass die Zeitschrift mit ihren Berichten rassistische Standpunkte gestärkt habe. Seiner Ansicht nach war dies bis in die 1970-er Jahre der Fall, wie «BBC» berichtet.
Den späteren Wandel des Magazins illustriert Mason anhand von zwei Artikeln über Apartheid. Im ersten Bericht von 1962 werden die Probleme des Systems kaum angesprochen, während der Bericht von 1977 die Opposition der unterdrückten Bevölkerung aufzeigt. Trotzdem sei auch vor den 1970-er Jahren nicht alles schlecht gewesen. So habe die Zeitschrift seinen Leserinnen und Lesern die «weite Welt» gezeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- National Geographic soll rassistisch über die verschiedenen Völker der Welt berichtet haben.
- Dies geht aus dem Leitartikel hervor, welcher das Magazin in der nächsten Ausgabe im April veröffentlichen wird.
- National Geographic hat einen Geschichtsprofessor beauftragt, die frühere Berichterstattung des Magazins zu analysieren.