Nau-Lina macht Kaffee-Entzug - und leidet jeden Tag
Ich trinke selten und rauche nicht. Meine «Sucht»: Kaffee. Darum will ich im Januar darauf verzichten. Das entpuppt sich aber als schwieriger als gedacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ich trinke bis zu drei Tassen Kaffee am Tag – eigentlich nicht sonderlich viel.
- Wenn ich keinen Kaffee trinke, bekomme ich starkes Kopfweh und mir wird schlecht.
- Deshalb habe ich nun beschlossen, einen Monat lang zu verzichten – doch zu welchem Preis?
Ich liebe Kaffee. Am besten schwarz und stark. Ich liebe den Geruch, ich liebe den Geschmack und ich liebe es, mich mit Freundinnen bei einer Tasse auszutauschen.
Einziger Nachteil: Ich bin regelrecht süchtig danach – wie Millionen andere Menschen auch. Während ich problemlos auf Alkohol verzichten kann und nie rauche, geht es mir nach einem Tag ohne Kaffee schlecht.
Mir ist übel und ich kriege pochende Kopfschmerzen. Mein Körper macht eine Art «Mini-Entzug» durch.
Das wird für mich zu einem Problem. Denn: Eigentlich will ich nicht jeden Tag Kaffee trinken, aber oft bleibt mir aber nichts anderes übrig. Entweder zur Tasse greifen oder sich den ganzen Tag mit Kopfweh rumschlagen.
Fies: Andere Personen aus meinem Umfeld haben dieses Problem nicht und können problemlos mehrere Tag ohne. Dabei trinke ich maximal drei Tassen am Tag.
Kaffee wie Suchtmittel
Dass Kaffee-Entzug körperliche Symptome mit sich bringt, ist wissenschaftlich bewiesen. Forscher der University of Vermount College of Medicine liessen Versuchspersonen, über einen längeren Zeitraum Koffein-Kapseln einnehmen. Als sie diese plötzlich nicht mehr nahmen, traten Symptome auf, die den typischen Entzugserscheinungen von Suchtmitteln glichen.
Unser Gehirn ist die ständige Koffein-Dosis gewöhnt. Deshalb wirkt Kaffee umso weniger, je mehr davon man trinkt. Bleibt die Dosis aber mal aus, tritt bei vielen sofort Unwohlsein auf.
Schon am Nachmittag habe ich Kopfweh
Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, im Januar auf das köstliche Heissgetränk zu verzichten.
Damit ich den ersten Tag gut überstehe, habe ich mir extra einen freien Samstag ausgewählt.
Und die Symptome lassen nicht lange auf sich warten: Bereits am frühen Nachmittag muss ich ein Schmerzmedikament einwerfen! Bis am Abend geht es mir so schlecht, dass ich meine Pläne (ein gemütlicher TV-Abend mit einer Freundin) absagen muss.
Dennoch bleibe ich stur. Im Netz habe ich gelesen, dass man seinen Körper ganz einfach austricksen kann: entkoffeinierter Kaffee! Der riecht und schmeckt wie Kaffee, nur halt ohne süchtig machendes Koffein. Eine Tasse davon soll eine Art Placebo-Effekt auslösen und die lästigen Symptome wegmachen.
Dumm nur: Mein Körper fällt auf den Bluff nicht rein und auch am zweiten, dritten und vierten Tag habe ich Kopfweh und Konzentrationsschwierigkeiten. Neidisch beäuge ich die Tassen meiner Mitarbeiter.
Hilfe bekomme ich von meiner Nau.ch-Kollegin Carine Meier. Sie trinkt nie Kaffee. Während die anderen im Büro morgens vor der Kaffeemaschine Schlange stehen, brüht sie sich einen Tee.
Ihr Tipp: «Grüntee nur bei maximal 70 Grad heissem Wasser machen, sonst schmeckt er bitter. Das wissen viele Leute nicht und mögen ihn dann nicht. Dabei weckt er einen viel sanfter als Kaffee.» Na dann Prost!
Aktuell habe ich es schon eine Woche ohne Kaffee geschafft und es fällt mir immer leichter – wünscht mir Glück ...