Netflix: Konto teilen kostet – «Höre jetzt auf»
Netflix geht künftig gegen Account-Sharing vor und verlangt mehr Gebühren. Eine Nau.ch-Strassenumfrage zeigt: Einige schalten aus, viele wollen weiterschauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Netflix erhöht die Abo-Preise und geht gegen Account-Sharing vor.
- Das Produkt sei so beliebt, dass der Anbieter sich das leisten kann, so ein Experte.
- Eine Strassenumfrage bestätigt: Nur wenige nehmen die neuen Regeln zum Anlass, aufzuhören.
Immer wieder schraubt Netflix an seinen Abo-Preisen. Zugleich ist der Streaming-Riese überzeugt, dass 100 Millionen Haushalte fremde Login-Daten nutzen. Dem soll nun ein Ende gesetzt werden: Für Zusatzmitglieder ausserhalb des Haushalts müssen Nutzer monatlich neu 5,90 Franken im Monat zahlen. Sonst droht eine Sperre.
Experte: «Produkt so beliebt, dass Zahlungsbereitschaft sehr hoch ist»
Dass Netflix deswegen die Abonnenten davonlaufen, glaubt Christian Fichter aber nicht. «Das Produkt ist so beliebt, dass die Zahlungsbereitschaft sehr hoch ist», sagt der Konsumpsychologe zu Nau.ch. Das Angebot der Plattform sei in vielerlei Hinsicht führend.
Trotzdem könnten einige Nutzer zur Konkurrenz wechseln. «Weil sie sauer sind, dass Netflix zu dieser Massnahme gegriffen hat», so Fichter.
Netflix: Passanten wollen nicht wechseln
Bei einer Strassenumfrage am Ufer des Zürichsees zeigt sich, dass tatsächlich viele Angesprochene kein eigenes Konto besitzen. Die neuen Kosten bewegen zum Beispiel Ronya tatsächlich dazu, sich von Netflix zu verabschieden.
«Ich glaube, ich werde aufhören, weil ich mir das sowieso schon länger überlegt habe», so die junge Frau. Zur Konkurrenz will sie aber nicht: «Ich wollte eh beim Konsum etwas zurückschrauben und habe eigentlich gar keine Zeit dafür. Wenn es mir fehlt, informiere ich mich neu.»
Bei den meisten anderen lösen die zusätzlichen Kosten derweil keine Panik aus. «Mir ist das eigentlich egal», sagt Adriana. «Hauptsache ich kann meine Filme und Serien schauen.» Und Luca ergänzt grinsend: «Als Abobesitzer kassiere ich dann einfach bei allen ab.»
Für Alya und Leandro ist derweil ebenfalls klar, dass sie beim grössten Streaminganbieter bleiben werden. «Meine Mutter zahlt», sagt letzterer.
Die zusätzlichen Kosten «stören nicht wirklich». «Wir haben Disney+ ausprobiert, aber die Auswahl war kleiner», findet Leandro. Auch Begleiterin Alya will sich weiter ausschliesslich mit Netflix unterhalten.