Neue Schwyzer Blitzer filmen– «Zeit, dass die Affen mal drankommen»
Die neuen Radarkästen im Kanton Schwyz blitzen nicht nur Temposünder. Sie filmen auch Personen, die sich ihnen nähern. Die Bevölkerung findets gut.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Schwyz ersetzt seine in die Jahre gekommenen Radaranlagen schrittweise.
- Die neuen Blitzer können filmen – und sind so deutlich besser vor Vandalismus geschützt.
- Eine Umfrage zeigt: Die Vandalen sorgen für Ärger. Für die Kameras gibts drum Verständnis.
Blitzer sind in der Bevölkerung gemeinhin wenig beliebt. Und wohl auch deshalb oft Gegenstand von Vandalenakten: Mit Schmierereien oder mutwilligen Zerstörungen müssen sich die Kantonspolizeien regelmässig auseinandersetzen.
Im Kanton Schwyz bald weniger. Die in die Jahre gekommenen Radaranlagen werden schrittweise ersetzt. Die neuen Modelle sind mit Alarmanlagen ausgestattet – und mit Überwachungskameras.
Diese sollen als Sicherheitsvorkehrung bei Vandalismus dienen.
Laut der Schwyzer Kantonspolizei sollen die Kameras nicht permanent filmen. Sondern nur dann, wenn sich eine Person der Messanlage direkt nähert.
Dank eines Fischaugenobjektivs ist dabei jeder Winkel abgedeckt. Der Datenschutz sei gewährleistet: Die Videos sollen nur lokal auf dem Gerät gespeichert und nicht in eine Cloud geladen werden.
«Finde ich super!»
Nau.ch wollte wissen: Wie steht die Schwyzer Bevölkerung zu den neuen, filmenden Radarkästen?
Vorneweg: Dass die neuen Anlagen mit Kameras ausgestattet sind, wird mehrheitlich begrüsst.
«Finde ich super! Ist Zeit, dass die Affen, die alles kaputt schlagen, mal drankommen», sagt zum Beispiel eine Frau. «Es sollte überall besser kontrolliert werden. Jeder, der einen ‹Seich› macht, soll dafür bestraft werden.»
Eine andere Passantin ergänzt: «Man müsste dann aber auch gegen die Randalierer vorgehen, wenn man sie erwischt.»
«Wir werden ja eh überall überwacht»
Ein anderer Passant sieht es fatalistisch: «Wir werden ja eh überall überwacht», meint er. «Für einige Personen ist es wohl gar nicht schlecht, wenn sie genauer überwacht werden.»
Nur ein Passant äussert sich kritisch: «Die permanente öffentliche Videoüberwachung finde ich nicht gut. Deshalb finde ich, dass man dies auch bei den Blitzern nicht tun sollte. Auch wenn ich die Gründe dahinter verstehe.»
Die neuen Blitzer kosten den Kanton Schwyz gemäss Jahresbericht 2023 insgesamt 3,1 Millionen Franken. Die Standorte der Radargeräte können auf der Website der Kapo Schwyz eingesehen werden.