Das sind die 9 kuriosesten Bergnamen der Schweiz
Ob Tiere, Fluchwörter oder Körperteile: Der Fantasie für Berg- und Gipfelnamen sind in der Schweiz anscheinend keine Grenzen gesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Manche Berge und Gipfel in der Schweiz tragen kuriose Namen.
- Über den Ursprung der Namen kann heute oft nur noch spekuliert werden.
Stundenlang kämpft man sich einen schmalen Pfad hinauf, die Waden brennen, und das Ziel ist noch fern: Wandern kann manchmal eine mühsame Angelegenheit sein. Zeit, etwas Auflockerung in die ernste Bergwelt zu bringen. Wer muss nicht schmunzeln, wenn er einen «Aff» oder einen «Hüenerchopf» bezwungen hat?
Deinen nächsten Wanderausflug solltest du also zu einem der Schweizer Berge mit den lustigsten Namen unternehmen. So macht die Bergtour gleich doppelt Spass:
Brotjoggli, Graubünden
Mit dem bekannten Joggeli, dem grössten Fussballstadion der Schweiz und Heimstätte des FC Basel, hat der Name wohl nichts zu tun. Joggeli oder Joggli ist jedoch der Diminutiv von Jakob auf Baseldeutsch.
Ob ein Basler Jakob wohl in der Vergangenheit nur mit einem Stück Brot als Proviant auf diesen 2116 Meter hohen Berg gewandert ist?
Pizzo Cavagnöö, Tessin
Bei diesem Berg ist der „«jöö-Effekt» garantiert – zumindest dem Namen nach.. Aber Vorsicht: Obwohl der Name niedlich klingt, handelt es sich bei der Erklimmung des 2837 Meter hohen Gipfels um eine anspruchsvolle Hochgebirgsroute.
Auf Deutsch heisst der Cavagnöö übrigens «Cavagnoligletscher».
Gross Achslenstock, Schwyz
Der 2175 Meter hohe Gross Achslenstock ist eines der markantesten Wahrzeichen des Muotatals. Ob man zur Bezwingung dieser «Mega-Achseln» ein extra starkes Deo braucht, ist in keinem Wanderführer vermerkt. Also: Zur Sicherheit besser eines einpacken.
Hüenerchopf, St. Gallen
Ob der Name dieses 2170 Meter hohen Berges tatsächlich auf den Kopf eines Huhns anspielt? Der Gipfel sieht jedenfalls nicht wie ein Huhn aus, sondern schmiegt sich elegant in die umliegende Bergkette ein. Der Hüenerchopf ist zudem ein beliebtes Ziel für Skitouren.
Hundstein, Appenzell Innerrhoden
In der Ostschweiz scheinen sie Tiernamen zu mögen. Oder die Ostschweizer lieben ihre Tiere so sehr, dass sie sie in Bergnamen verewigen. Noch gibt es zwar keinen «Bello», «Fiffi» oder «Wuffi» als Berg. Aber wer Hunde mag, wird sich trotzdem freuen, den 2157 Meter hohen Hundstein zu erklimmen.
Höch Hund, Schwyz
Auch die Schwyzer haben ihren Hunden ein bergiges Denkmal gesetzt. Der Höch Hund thront auf 2215 Metern über Meer und gilt als ein kleines Paradies im Kanton Schwyz. Das gefällt auch unseren tierischen Vierbeinern.
Chatz u Mus, Bern
Katzen erklimmen eher selten Berge, dennoch musste natürlich auch das beliebteste Haustier der Schweiz mit einem Bergnamen geehrt werden. Der Chatz u Mus liegt auf 1901 Metern über Meer.
Wanderer behaupten, die Silhouette erinnere an eine sitzende Katze, die auf eine Maus wartet. Auch wenn man die Tiere nicht erkennt: Auf dem felsigen Gelände kann man als Alternative auch Katz und Maus spielen.
Aff, Bern
Wie ein Äffchen muss man nicht klettern können, um auf den 2036 Meter hohen Aff zu gelangen. Trittsicherheit ist aber erforderlich, um den Gipfel zu erreichen.
Woher der Berg diesen exotischen Namen hat? Das ist nicht gesichert. Vielleicht hat sich jemand „zum Aff gemacht“, als er versucht hat, den Gipfel zu erklimmen. Oder die Besteigung war so anstrengend, dass der Gipfel als «blöder Aff» beschimpft wurde. Wie auch immer – heute sorgt der Name nur noch für ein amüsiertes Schmunzeln.
Brochenhüreli, Graubünden
Der Legende nach war das 2687 Meter hohe Brochenhüreli einst eine Raubritterburg. Was wohl auf diesem Berg geschehen ist, dass er, oder besser gesagt «sie», den Namen einer kleinen H*** erhalten hat? Was in den Bergen geschieht, bleibt in den Bergen ... .
Fantasienamen oder feste Regel?
Wie kommen die Berge eigentlich zu ihren Namen? In der Schweiz gibt es keine zentrale Instanz zur Benennung von Bergen und Gipfeln. Meistens stammen die Namen aus lokalen Traditionen und haben sich über Jahrhunderte entwickelt. Oft lässt sich daher nicht mehr genau nachvollziehen, weshalb ein Gipfel nun «Joggli» oder «Hundstein» heisst.
Regionale Behörden, alpine Vereine wie der Schweizer Alpen-Club (SAC) und wissenschaftliche Geographen haben ebenfalls Einfluss auf die Namensgebung.
Das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) spielt eine wichtige Rolle bei der Standardisierung und offiziellen Darstellung dieser Namen auf Karten. So wird vermieden, dass der gleiche Berg zwei verschiedene Namen trägt.
Es kann aber vorkommen, dass Bergnamen je nach Landessprache eine andere Bedeutung haben. Das bekannteste Beispiel ist das Matterhorn, das im Französischen Mont Cervin genannt wird. Cervin, stammt von «Cervo» (Hirsch) ab und bezieht sich auf die Form des Berges, die angeblich an Hirschgeweihe erinnert. Im Deutschen ist für eine markante, spitze Form eines Gipfels das Wort «Horn» geläufig.