Nicht alle sind Fans des Knie Zirkuszelts
Das Wichtigste in Kürze
- Zum Jubiläum kauft der Circus Knie ein Zelt im Wert von rund einer Viertelmillion Franken.
- Das Geld kommt via Crowdfunding zusammen.
- Das bringt dem Knie Kritik ein.
Zu seinem 100. Geburtstag hat sich der Circus Knie von der Bevölkerung ein Zirkuszelt schenken lassen. Beim Crowdfunding für die Neuanschaffung sind über 250'000 Franken zusammen gekommen.
Dass der grösste und bekannteste Zirkus der Schweiz so vorgeht, kommt aber nicht überall gut an. Auf Facebook hagelte es brutale Kritik und viele hämische Kommentare.
Auch in der Zirkuswelt herrscht Uneinigkeit über das Vorgehen des Knie. Der Circus Royal beispielsweise hat sich ein Crowdfunding nicht getraut. «Das hätte wie modernes Betteln ausgesehen», sagt Reto Hütter, Mediensprecher des Circus Royal, zu Nau.
Er habe mit anderen Zirkussen aus Deutschland darüber gesprochen. Diese seien vom Vorgehen des Knie fast etwas schockiert, weil sie fänden, dass dieser das Geld für das Zelt locker selber zusammengebracht hätte. Hütter: «Es wäre doch schöner, einer wohltätigen Institution etwas zu spenden, als um ein Geschenk zu bitten.»
Der Knie bezahlt sein Zelt via Crowdfunding. Wie finden Sie das?
Circus Monti hat Zelt selber bezahlt
Der Circus Monti hat bereits auf die Saison 2018 hin ein neues Zelt angeschafft. Dieses jedoch aus der eigenen Tasche finanziert. Satte 200'000 Franken hat das Zelt inklusive Bogenmasten gekostet. Dafür ein Crowdfunding zu machen, hat der Circus Monti nie in Erwägung gezogen. Das Vorgehen des Circus Knie will Mediensprecher Stefan Gfeller nicht verurteilen. «Schlussendlich haben sie das Geld ja zusammenbekommen.»
«Wir werden es wieder tun»
Bereits Erfahrung mit Crowdfunding hat der kleine Zürcher Zirkus Chnopf, der letztes Jahr damit über 26'000 Franken gesammelt hat - und sich so über Wasser halten konnte. «Wir sind darauf angewiesen und werden es wieder tun», sagt Produktionsleiter David Sieger zu Nau.
Er möge es dem Circus Knie gönnen, dass er mit dem Crowdfunding erfolgreich gewesen sei. Viele Leute auf Social Media sehen es anders.