Nur noch in sechs Prozent Mehrlinge nach künstlicher Befruchtung
Die prozentuale Anzahl an Mehrlingen nach einer künstlichen Befruchtung sinkt. Auch die Anzahl der künstlichen Befruchtungen war schon mal höher.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Mehrlingsgeburten nach einer Vitro-Behandlung ist weiter gesunken.
- Vor zehn Jahren lag die Zahl bei 16 Prozent, mittlerweile liegt sie noch bei 6 Prozent.
- Im Jahr 2019 wurden 5993 Frauen mit einer In-vitro-Methode behandelt.
Durch die Änderung der ärztlichen Praxis ist die Zahl der Mehrlingsgeburten nach einer In-Vitro-Behandlung im Jahr 2019 weiter gesunken. Sie sank auf 6 Prozent nach 16 Prozent zehn Jahre zuvor. In rund 35 Prozent der Fälle kamen ein oder mehrere lebende Babys zur Welt.
Seit der Revision des Fortpflanzungsmedizingesetzes im Jahr 2017 würden immer seltener mehrere Embryos gleichzeitig in die Gebärmutter eingepflanzt. Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit. Für die Gesundheit der Neugeborenen sei diese Entwicklung wichtig. Dies, weil Mehrlingsgeburten öfter zu Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt führten.
Weniger Frauen mit In-vitro-Methoden behandelt
Gemäss den neuesten Zahlen des BFS wurden in der Schweiz im Jahr 2019 5993 Frauen mit In-vitro-Methoden behandelt. Das waren 19 weniger als im Vorjahr. 47 Prozent von ihnen wurden schwanger. Zehn Jahre zuvor waren es noch 36 Prozent gewesen.
Daraus resultierten 2080 Geburten mit 2204 lebendgeborenen Babys. Bei 127 Entbindungen kamen Zwillinge oder Drillinge zur Welt, nach 156 im Vorjahr.
In acht Fällen war eine Totgeburt zu beklagen. Die Erfolgsquote der künstlichen Befruchtungen, nach denen ein lebendes Baby geboren wurde, lag demnach bei rund 35 Prozent. Das Verhältnis der Lebendgeborenen zur Anzahl behandelter Frauen stieg innerhalb von zehn Jahren von 30 auf 37 Prozent.
Präimplantationsdiagnostik seit 2017 erlaubt
Seit der Revision des Fortpflanzungsgesetzes ist auch die Präimplantationsdiagnostik erlaubt. Das heisst, dass künstlich befruchtete Embryos neu vor der Einpflanzung in den Mutterleib untersucht werden dürfen. 352 Paare liessen eine solche Untersuchung durchführen, 64 Prozent mehr als im Vorjahr. In 65 Fällen kam es danach zu einer Geburt.
Das Schweizer Stimmvolk hatte in den Jahren 2015 und 2016 zweimal deutlich Ja gesagt zur Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes (FMedG). Zudem zur Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID). Das überarbeitete Gesetz trat im September 2017 in Kraft.